Marktform, die gemäss dem Konzept der optimalen Wettbewerbsintensität wettbewerbspolitisch anzustreben ist, weil sie besonders günstige Voraussetzungen vor allem für die Erfüllung der dynamischen Wettbewerbsfunktionen bietet. Diese Behauptung, die heftig kritisiert worden ist, wird im Konzept der optimalen Wettbewerbsintensität wie folgt begründet: Im "weiten" Oligopol sind die Unternehmen nicht wie im Polypol durch geringe absolute Grösse und weitgehende Gewinnlosigkeit gekennzeichnet. Es dominiert vielmehr das grosse, kapitalkräftige Unternehmen, so wie es erforderlich ist, um anspruchsvolle Vorhaben von Forschung und Entwicklung finanzieren und die Risiken bewältigen zu können, die mit der Einführung neuer Produkte und Verfahren verbunden sind. Im Gegensatz zum engen Oligopol ist die Zahl der Unternehmen im "weiten" Oligopol auch noch nicht so gering, die Reaktionsverbundenheit so hoch, dass in erheblichem Masse Neigung und Möglichkeit zu wettbewerbsbeschränkender Verhaltensabstimmung bestehen. Bei nicht "zu grosser" und nicht "zu geringer", sondern "mässiger" Beweglichkeit der Nachfrage (so wie sie bei "mässigem" Ausmass an Produktdifferenzierung gegeben ist) haben die Anbieter im "weiten" Oligopol noch ausreichende Chancen, durch. Wettbewerbsvorstösse zeitlich befristete Vor-. sprungsgewinne zu erzielen; für die davon betroffenen konkurrierenden Unternehmen besteht gleichzeitg ein genügend wirksamer Zwang, auf diese Aktionen zu reagieren, also ebenfalls eine verbesserte Leistung anzubieten. Die wettbewerbspolitische Konsequenz, die im Konzept der optimalen Wettbewerbsintensität aus diesen Überlegungen gezogen wird, besteht in der Forderung einer Zusammenschlusskontrolle, die die Transformation von "weiten" in "enge" Oligopole verhindern soll, und in der Zulassung von leistungssteigernder Kooperation und Unternehmenszusammenschlüssen im Polypol, um dieses in "weite" Oligopole zu überführen. Die Kritik an diesen Überlegungen hat vor allem die mangelnde Präzision und Operationalisierbarkeit des Begriffs "weites" Oligopol beanstandet und geltend gemacht, dass die Beziehungen zwischen Marktform und Innovationsaktivität sehr viel weniger streng determiniert sind, als das vom Konzept der optimalen Wettbewerbsintensität geltend gemacht wird. Literatur: Kantzenbach, E., Die Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs, 2. Aufl., Göttingen 1967. Bartling, H., Leitbilder der Wettbewerbspolitik, München 1980.
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