Die Bilanz hat sich als Werkzeug der Rechnungslegung vergangener Perioden entwickelt. Ihre Aufgabe besteht je nach Bilanzauffassung (Bilanzauffassungen, klassische Konzeption der, Bilanzauffassungen, neuere Ansätze der) in der Ermittlung des Reinvermögens bzw. des Erfolgs-der vergangenen Periode. Trotz dieser Funktion der Abrechnung über eine vergangene Periode enthält die Bilanz stets Rudimente künftiger Ereignisse, die auf den Bilanzstichtag zurückbezogen werden. Dazu gehören z. B. aktivierte derivative Geschäftswerte, Schätzungen der Nutzungsdauer von Anlagen, aber auch erwartete oder bereits eingetretene Wertminderungen. Für Kredit und Beteiligungsverhandlungen, aber auch erwartete Dividendenausschüttungen trägt die Bilanz den Charakter eines Informationsinstruments über künftiges Geschehen.
Diese Gesichtspunkte lassen sich verallgemeinern, wie dies vor allem Käfer herausgearbeitet hat. Nach seiner Auffassung geben die Passiva an, »wohin und wann ungefähr Güter und Leistungen (ohne Gegenleistung) abgehen werden«. . ., die Aktiva »zeigen die künftigen unbelasteten Nutzleistungszugänge«, also Qualität, Quantität und Umfang von Gütern und Leistungen, die der Unternehmung ebenfalls ohne Gegenleistung zufließen werden. Vgl. zu demGesichtspunkt der Zukunftswirkungvon Bilanzen und Bilanzposten auch Organische Bilanz, Potentialbilanz (in bezug auf Statusbilanzen),nominelle Bilanzauffassung vonRieger, Kapitalerhaltung, Ökonomischer Gewinn, SynthetischeBilanz.
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