siehe: Nachfrageeffekt
Der Bandwagon-Effekt oder Mitläufer-Effekt beruht ebenso wie der Snob-Effekt und der Veblen-Effekt nach Leibenstein auf Nachfragewirkungen, die durch Verhaltensweisen gegenüber anderen Konsumenten ausgelöst werden. Der Bandwagon-Effekt erklärt eine Nachfragesteigerung nach einem Produkt durch die Nachfrage Dritter nach diesem Produkt. Die Erscheinung, daß ein Produkt stärker nachgefragt wird, weil es von anderen Käufergruppen ebenfalls verbraucht oder gebraucht wird, wird als Bandwagon-Effekt bezeichnet. So will beispielsweise ein Fleischermeister durch den Besitz der gleichen Automarke eine Statusgleichheit mit einem Facharzt erreichen. Die Konsumenten verhalten sich also bei ihren Nachfrageentscheidungen geltungsorientiert. Sie orientieren sich nach dem höheren Konsumniveau einer anderen Gruppe. Dadurch verliert die Preispolitik an Bedeutung, während die Präferenzpolitik an Bedeutung gewinnt. Durch Werbebotschaften, die an den Besitzerstolz und an das Statusdenken appellieren, kann eine Erhöhung der Nachfrage erreicht werden.
Mitläufereffekt
Siehe auch: Nachfrageeffekte
(Mitläufer-Effekt) Erscheinung, dass die Nachfrage nach einem Konsumgut deshalb gesteigert wird, weil auch andere Wirtschaftssubjekte dieses Gut verwenden. Die Nachfrager wollen "auf der Höhe sein", um es jener Gruppe von Leuten gleich zu tun, zu der sie gezählt werden wollen (Nachahmung der Mitglieder der Bezugsgruppe). Einen Mitläufer-Effekt par excellence stellt das Phänomen der Mode dar. Wird der Preis eines Konsumgutes von pi auf p2 gesenkt, so ergibt sich anhand der ursprünglichen (isolierten) Nachfragefunktion, d.h. falls die einzelnen Wirtschaftssubjekte ihre Nachfrage isoliert äussern, eine Zunahme der nachgefragten Menge von X! auf x2 (Preiseffekt). Aufgrund der Nachahmung beim Kaufverhalten gilt nun jedoch die Mitiäufer-Effekt-Nachfrage; dies führt zu einer Zunahme der Menge auf x2. Die Zunahme der nachgefragten Menge von xi auf x2 lässt sich somit in einen Preiseffekt (x2 — Xi) und einen Mitläufer-Effekt (x2 — x2) zerlegen. Die neue Nachfragekurve verläuft nun flacher und ist damit preisempfindlicher als die ursprüngliche. Literatur: Fehl, U./Oberender, P., Grundlagen der Mikroökonomie, 5. Aufl. München 1992, S. 233 ff.
in der Mikroökonomie entwickeltes Konzept zur Erklärung nicht preisbedingter Nachfragezuwächse, die durch imitatives Verhalten der Käufer zustande kommen. Der Effekt tritt immer dann ein, wenn bei einer Preissenkung nicht nur ein Nachfragezuwachs in Höhe der Preis-Nachfragefunktion erfolgt, sondern darüber hinaus durch die nunmehr größere Käuferschaft ein Anreiz zur Imitation gesetzt ist, der zusätzliche Nachfragemengen erzeugt.
- > Mitläufereffekt
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