Arbeitsschritt im Rahmen der Auslandsmarktforschung, der die systematische Auswahl der Länder(gruppen) beinhaltet, die mit der größten Wahrscheinlichkeit den höchsten Zielerreichungsgrad, insb. Hinsichtlich Umsatz, Marktanteilund Rentabilität erwarten lassen. Die Auswahl erfolgt nach bestimmten, vorher festgelegten Kriterien, nach denen einzelne Länder(gruppen) beurteilt werden. Hierbei werden heuristische und analytische Methoden zur Selektion von Auslandsmärktenunterschiedcn. Heuristische Verfahren werden insb. für die Grobanalyse von Auslandsmärkten angewandt, da vergleichsweise geringe Anforderungen an die Informationsbeschaffung gestellt werden. Zum Einsatz kommt deshalb primär Sekundärforschung. Zur Prognose der Chancen oder Bedrohungen, die auf einem Auslandsmarkt z.B. von bestimmten politischen oder sonstigen Ereignissen ausgelöst werden können (Auslandsrisiken), werden verschiedene Formen sog. Country Ratings angeboten, die sich mit dem Problem der Früherkennung politischer und wirtschaftlicher Risiken befassen. Ihr Einsatz findet vinter der Prämisse statt, dass eine besonders günstige Einschätzung von Risikosituation und -entwicklung ausreicht, um einen bestimmten Auslandsmarkt zu forcieren und vice versa (vgl. Abb.). Am bekanntesten ist der BERI-Index.
Im Gegensatz zu den heuristischen Verfahren zur Selektion von Auslandsmärkten zielen analytischen Methoden auf eine tiefergreifende Feinauswahl ab. Konsequenterweise findet ein Einsatz dieser Verfahren zeitlich nach einer heuristischen Grobselektion geeigneter Länder(gruppen) statt, wenn sich z.B. eine sehr begrenzte Zahl von sog. „A-Ländern“ herauskristallisiert hat. Hierbei kommen i. d. R. auch differenzierte Methoden der Informationsgewinnung und Verarbeitung, wie z. B. Länder-Portfolios, zum Einsatz. Unter den Prämissen „guter Informationsstand“ und „relativ geschlossen vorgegebene Entscheidunesprobleme“ geht man im Extremfall sogar davon aus, dass die optimale Handlungsalternative, z. B. bezüglich der Auswahl der Kundensegmente oder geeigneter Marketing-Mix-Kombmationen mathematisch bestimmt werden kann. Zur Informationsgewinnung werden hierzu insb. die Methoden der Primärforschung eingesetzt, während im Rahmen der Informationsverarbeitung Entscheidungsregeln (einschl. Simulationsmodelle und Entscheidungsbaumverfahren), investitionstheoretische Ansätze und eine Vielzahl statistischer Methoden (Korrelations-, Regressions-, Zeitreihenanalyse, T rendextrapolation, Multivariatenana- lyse etc.) zum Einsatz kommen.
Bei diesem Beispiel mit drei Faktoren sind somit neun unterschiedliche Kategoriekombinationen notwendig. Bei einem Griechisch-Lateinischen Quadrat werden vier Faktoren mit jeweils gleicher Zahl an Kategorien miteinander kombiniert.
Literatur: Green, P. E.; Tüll, D. S., Methoden und Techniken der Marketingforschung, 4. Aufl., Stuttgart 1982, Kap. 11.
mit
Literatur: Walldorf, E.G., Auslandsmarketing. Theorie und Praxis des Auslandsgeschäfts, Wiesbaden 1987, S. 266-318.
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