Im deutschen Bank- und Börsenwesen die Bezeichnung für Emittenten und Kreditnehmer im Großkredit-, Emissions- und Geldhandelsgeschäft. Die unterschiedliche Einschätzung der Bonität wird als «erste Adresse», «zweite Adresse» (oder gute und schlechte Adressen) etc. umschrieben. Die Höhe der Qualitätseinstufung orientiert sich dabei an den großen internationalen Rating-Agenturen. Der Terminus «erste Adresse» entspricht zum Beispiel den Ratings des Moody’s Investors Service (Moody’s) (Triple A = Aaa).
Bez. f. Finanzmarktteilnehmer, z. B. im Grosskredit-, Emissions-, Derivate-, Geldhandelsgeschäft usw., i.d.R. Geldnehmer, z.B. andere Banken, Unternehmen, Staaten. Vor allem im Interbankengeldhandel verwendet. Werden nach ihrer Bonität in erste und zweite Adressen unterschieden, auch gute und schlechte Adressen. Nach Bonität und Kreditwürdigkeit, der »Güte« der Adresse richtet sich der dem betr. Geldnehmer berechnete Zinssatz, evtl. Sicherheitenforderung und Laufzeit, auch die Höhe der ihm gewährten Kreditlinie bzw. der ihm im Geldhandel überlassenen Beträge. Im Rahmen ihrer Gelddispositionen führen Banken interne Adressenlisten, in denen für Geldhandelspartner und Kreditnehmer die Angaben enthalten sind und laufend aktualisiert, vor allem veränderter Kreditwürdigkeit angepasst werden.
In der Wirtschaftssoziologie: [1] Bezeichnung für vom Adressanten an den Adressaten gerichtete Mitteilung in sozialen Kommunikationsprozessen; die Adresse wird über ein bestimmtes Kommunikationsmedium (Rede, Buch, Film, Lied etc.) in einer bestimmten Kommunikationsart (Sprache, Gestik, Mimik etc.) sowie in einer bestimmten Kommunikationsform (Code) übermittelt. Die Adresse besteht sowohl aus dem ausgesagten Sachverhalt wie auch aus bewusst oder unbewusst in die Mitteilung miteinfliessenden Informationen über den Adressanten (Selbstbild des Adressanten, Fremdbild, das der Adressant vom Adressaten hat, Werteinschätzung der Mitteilung etc.). Als Synonyme für Adresse sind gebräuchlich: Information, Mitteilung, Sendung, Botschaft, Inhalt, Bedeutung, Sinn, Produkt, Signal.
[2] In der EDV ein Symbol zur Kennzeichnung einer Speicherzelle.
laufende Nummer für Speicherstellen. Nach dem Prinzip der Speicherprogrammierung werden ein Programm ebenso wie die zu verarbeitenden Daten in einem Speicher untergebracht (Hauptspeicher). Die einzelnen Speicherplätze werden zu physischen Worten zusammengefasst und durchnumeriert, so dass sie über diese Adressen angesprochen werden können. In der Datenverarbeitung ist die Adressierung eine notwendige Technik für • die logische Verknüpfung von Sätzen (Informationen) innerhalb einer Datei bzw. zwischen mehreren Dateien (Zeiger) (Datenbanksysteme), • den Einsatz der gestreuten Speicherung, • die Ausführung von Programmen in der Zentraleinheit, • die Datenübertragung zwischen bzw. zu peripheren Einheiten. Die von einer Datenstation abgesandte Nachricht wird um die Adresse der Empfangsstation ergänzt
Bezeichnung für Geldnehmer oder Emittenten. Eine »erste Adresse« wird bonitätsmäßig erstklassig eingestuft und erhält im Allgemeinen am Geld- und Kapitalmarkt günstigere Konditionen als weniger gute Adressen.
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