Siehe auch: optimale Losgröße
Dient der Berechnung der optimalen Bestellmenge. Eingehende Größen sind: J = Jahresverbrauchsmenge in Stück, E = Einstandspreis in Euro/Stück, F = Fixkosten in € für die Abwicklung einer Bestellposition im Einkauf (Berechnung z.B. durch den Quotienten aus Kosten der Kostenstelle Einkauf und Anzahl der in einem Jahr bestellten Positionen), L = -n Lagerhaltungskostensatz in Prozent.
die Wurzel aus 200 x J x F / ExL in Stück
Die Benutzung dieser Formel ist an folgende Voraussetzungen geknüpft: Der Materialverbrauch ist gleichmäßig linear, der Einstandspreis ist mengenunabhängig und der Lagerhaltungskostensatz ändert sich im Betrachtungszeitraum nicht.
Losgrösse Beschaffungsmengenoptimierung
Bestelldoktrinen
Das Grund modell zur Bestimmung der optimalen Losgröße im Fertigungsbereich ist in seiner Formulierung identisch mit dem Grund modell der optimalen Bestellmenge. In beiden Fällen geht es um die Optimierung von gegenläufigen Kostenarten, die Interdependenzen zwischen ihrer Zeit und Mengenkomponente aufweisen. F. W. HARRIS hat bereits 1915 die »klassische« Losgrößenformel veröffentlicht; im deutschsprachigen Schrifttum wird vorzugsweise die Veröffentlichung von Kurt ANDLER (1929) zitiert. Stellt ein Unternehmen lagerfähige Erzeugnisse her (Produktion für den »anonymen« Markt), dann hat es meist auch die Möglichkeit, die geplante Fertigungsmenge einer Serie in unterschiedliche Aufträge oder Fertigungslose zu zerlegen. Das Entscheidungsproblem richtet sich auf die Bestimmung der Anzahl der Fertigungslose und der dazugehörigen Stückzahl (Losgröße) für eine bestimmte Planungsperiode (z. B. ein Jahr). Die optimale Losgröße ist dann realisiert, wenn die Kosten je Einheit der geplanten Menge am geringsten sind. Das Optimierungsproblem wird durch folgende, gegenläufige Kostenarten strukturiert: (1) mengenabhängig bzw. »losvariabel« sind die reinen Fertigungsstückkosten sowie die durch Kapitalbindung und Lagerhaltung verursachten Zins und Lagerkosten. Zunehmende Losgröße (im Grenzfall: Losgröße = geplante Fertigungsmenge) führt zu einem proportionalen Anwachsen dieser Kosten; (2) das Streben nach Verringerung der losvariablen Kosten bedeutet Aufsplitterung in (viele) kleine Fertigungslose; das Auflegen eines Fertigungsloses ist jedoch mit Stillstandszeiten, Maschineneinrichtung usw. verbund en, ein charakteristisches Merkmal der intermittierenden Fertigung. zwischen den Extremen »ein« Fertigungslos und »viele« kleine Fertigungslose liegt offensichtlich das Optimum. Mathematische Ableitung a fixe Kosten eines Fertigungsloses («Auflegungskosten») b losproportionale Herstellkosten x Menge der zu einem Los gehörenden Leistungseinheiten p Lagerkostensatz geplante Fertigungsmenge t Lagerzeit eines Loses; t -Unterstellt man einen gleichmäßigen Absatz bzw. Zugang des produzierten Loses auf das Lager, dann entspricht der durchschnittliche Lagerbestand der Hälfte eines Fertigungsloses.
Eine Formel zur Bestimmung der optimalen Bestellmenge von Waren in einem Unternehmen. Die Menge ist so gewählt, dass die Summe aller dabei anfallenden Einzelkosten einen minimalen Gesamtkostenbetrag ergibt. Sie lautet:
wobei JB den Jahresbedarf, BK die Bestellkosten, LK die Lagerkosten und BM die optimale Bestellmenge darstellt.
Unter Berücksichtigung der in der Praxis vielfach eingeräumten Rabatte für die Bestellung größerer Mengen werden die Einstands- und Lagerkosten um einen entsprechend umgerechneten Rabattfaktor reduziert:
so dass die Losgrößenformel mit Rabattberücksichtigung dann folgende Form annimmt:
Ergeben sich mehrere gültige Bestellmengen, so ist diejenige die optimale Menge, für die der höchste Rabatt eingeräumt wird.
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