besondere Rohstoffe, die geeignet sind, im physikalischen Sinne Arbeit zu verrichten. Es lassen sich grob die folgenden Unterscheidungen treffen (vgl. Tab. S. 550). Bis zu Beginn des 18. Jh. beruhten alle Produktionsprozesse auf dem Einsatz der verschiedenen Formen von Sonnenenergie: Die Landwirtschaft erzeugte chemisch gebundene Sonnenenergieformen als Nahrungsmittel für Mensch und Tier; mechanische Kraft wurde durch Wind- und Wasserkraftnutzung gewonnen. Auch heute im Zeitalter von grossindu- striellen Energieumsätzen machen die Sonnen- energieeinstrahlung und die damit geleistete Versorgung der riesigen "Maschine" Natur mit Energie rund das 15000fache der sonstigen menschlichen Energieumsätze aus. Die Quelle der Sonnenenergie sind Fusionsprozesse auf der Sonne, die deswegen in einigen Milliarden Jahren ihren Energievorrat aufgebraucht haben wird und damit den Untergang des Planetensystems einleiten wird. Nach menschlichen Massstäben ist deswegen die Sonnenenergie eine Stromressource mit einem riesigen Potential und unbegrenzter Lebensdauer. Die chemisch gebundene Energie in Kohle-, Gas- und Öllagerstätten stellt einen geringen Bruchteil der in vergangenen Jahrmillionen eingestrahlten Sonnenenergie dar, der in Biomassen gespeichert wurde und der Menschheit als geologisches "Erbe" zur Verfügung steht. Seitdem Bestände an Energieressourcen für industrielle Produktion nutzbar gemacht wurden, ist eine grosstechnische Industrialisierung erst möglich geworden. Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung dieser Energieressourcen entstehen durch • die Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen, die zwangsläufig CO2 entstehen lässt. Neben anderen Stoffen trägt das an sich ungiftige C02 zu etwa 50% zum sog. "Treibhauseffekt" bei, der langfristig das Klima der Erde verändern kann. Ausserdem entstehen bei Verbrennung von fossilen Brennstoffen bei hohen Verbrennungstemperaturen auch Stickoxide (NOx) und bei Kohle und Öl auch Schwefeldioxid (S02). Die damit verbundenen Umweltbelastungen werden für die Entstehung des sog. "sauren Regens" verantwortlich gemacht, der wiederum für Pflanzen, Tiere und Menschen negative Folgen hat. Durch Filteranlagen lassen sich Schadstoffe zurückhalten, durch Katalysatoren lässt sich NOx in die ursprünglichen Luftbestandteile Stickstoff und Sauerstoff zurückverwandeln. In den Grossfeuerungsanlagen sind die Grenzwerte für zulässige Emission stark reduziert worden, im Motorbereich setzen sich NOx-Rei- nigungssysteme mit Katalysatoren durch. • die Begrenztheit der Bestandsressoucen an fossilen Brennstoffen. Da eine unbegrenzte Substitution von Energieressourcen durch Sachkapitaleinsatz nicht möglich ist (Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik), ist sehr langfristig ein Übergang auf eine neue, praktisch unbegrenzte Energieressource, d.h. eine Backstop-Technologie, notwendig. Als Kandidaten für diese Rolle werden die Sonnenenergie und die Brütertechnik gesehen, evtl. auch die Realisierung der Fusion. Die Grössenordnung der Reserven ist natürlich nur grob abschätzbar. Vor allem die Weltkohlebestände werden in ihrem Energiegehalt auf ein Mehrfaches der Bestände an Öl und Erdgas geschätzt, selbst wenn Ölschiefer und Ölsände berücksichtigt werden. Literatur: Ströbele, W., Wirtschaftswachstum bei begrenzten Energieressourcen, Berlin 1984.
Vorhergehender Fachbegriff: Energierecht | Nächster Fachbegriff: Energiesektor
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|