Ertragswertkurs (EWK) eines Wertpapiers ist die Summe der mit dem Kalkulationszinsfuß i des Anlegers diskontierten (abgezinsten) künftigen
Nettoeinzahlungen, die auf das betreffende Wertpapier entfallen.
Problem:
Zur Berechnung des EWK müssen die künftigen Nettoeinzahlungen und die Laufzeit hinreichend genau eingeschätzt werden können. Ferner ist der Kalkulationszinsfuß in sinnvoller Weise festzulegen.
Hinweis:
(1) Der EWK orientiert sich am künftigen Gewinn je Aktie. Das ist die Summe aus ausgeschütteter Dividende und Kurssteigerungen. Die Beurteilung von Aktien allein nach der Dividendenrendite wäre einseitig. Unser Maßstab ist deshalb der auf eine Aktie entfallende Gewinn der Gesellschaft, der meist nur teilweise ausgeschüttet wird.
Einbehaltene Gewinne stärken im Wege der Selbstfinanzierung die Basis für die Zukunft, was sich in entsprechenden Kurssteigerungen des Papiers niederschlagen kann.
(2) Der Aktionär besitzt über seine Aktie einen bestimmten quotalen Anteil an der AG, so daß sich der Ertragswert einer Aktie als Teil des Ertragswertes (EW) der Gesellschaft darstellen läßt, falls alle Aktien gleichartig und gleichberechtigt sind.
Stücknotierung:
EWK einer Aktie DM) =
EW der Gesellschaft / Anzahl Aktien
Prozentnotierung:
EWK einer Aktie (%) =
EW der Gesellschaft / Grundkapital
Beispiel:
Eine Aktiengesellschaft verfügt über ein Grundkapital (gezeichnetes Kapital) von 100 000 DM. Der Nennwert einer Aktie beträgt 50 DM. Man ermittle den EWK je Aktie in der Stück- und Prozentnotierung beim Kalkulationszinsfuß von 10 % für folgende Gewinnverläufe:
a) Die AG erwirtschaftet im ersten Jahr eine Nettoeinzahlung von 25 000 DM. Dieser Wert steigt um 5 000 DM pro Jahr, bis die Gesellschaft nach Ablauf von 6 Jahren zu einem Preis von R = 80 000 DM an einen Dritten veräußert wird.
b) Die AG erwirtschaftet konstant 30 000 DM pro Jahr. Sie wird nach 6 Jahren für R = 80 000 DM veräußert.
c) Die AG erwirtschaftet konstant 30 000 DM pro Jahr. Ihre Lebensdauer ist unbegrenzt.
soll den inneren Wert einer Aktie unter Berücksichtigung der Erwartungen über die künftigen Erträge darstellen und damit eine Hilfestellung zur Ermittlung des ?richtigen? Wertes einer Aktie geben.
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