Financial Futures
Terminkontrakt mit Finanztiteln, die dem Geld-, Kapital- oder Devisenmarkt zuzuordnen sind wie Aktien, Anleihen oder Devisen als Basisinstrument. Der Käufer bzw. Verkäufer eines Finanzterminkontrakts verpflichtet sich, gegen Leistung einer Barsicherheit (Margin) das im Kontrakt festgelegte Basisinstrument in einer bestimmten Menge zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Üblicherweise sind die Kontrakteinheiten und die Erfüllungstermine standardisiert. Im Regelfall werden die Verträge nicht am Laufzeitende erfüllt, sondern während der Laufzeit durch entsprechende Gegengeschäfte glattgestellt. Standardisierte Kontrakte werden als sogenannte Futures an der DJB gehandelt.
(financial future) Sammelbegriff für Terminkontrakte, bei denen sich ein Marktteilnehmer verpflichtet, an einer Terminbörse eine bestimmte, standardisierte Art und Menge eines Finanzinstrumentes zu einem künftigen Termin zu kaufen oder zu verkaufen. Nach ihrer Art wird zwischen Währungsterminkontrakten (currency futures), Zinsterminkontrakten (interest rate futures), Aktienindexterminkontrakten (stock index futures) und Edelmetallterminkontrakten (precious metal futures) unterschieden. Finanzterminkontrakte entstanden in den 70er Jahren zunächst an Terminbörsen in den USA. 1972 wurden zunächst Währungsterminkontrakte eingeführt; mittlerweile sind die Zinsterminkontrakte jedoch viel bedeutender. Seit Mitte der 80er Jahre stieg ihr Volumen, nicht zuletzt durch die Einführung neuer Kontrakte an Börsen, z.B. in London, Paris und Singapur, stark an (vgl. Tab. derivative Finanzinstrumente). An der DTB (Deutschen Terminbörse) wurden Ende 1991 Finanzterminkontrakte auf idealtypische Bundesanleihen (Bund Future) und den Deutschen Aktienindex (DAX) gehandelt. Die Abwicklung von financial futures erfolgt durch eine börseneigene Clearingstelle (Terminkontrakt). Als derivative Finanzinstrumente eignen sich financial futures zum Hedging, zur Spekulation und zur Arbitrage, ohne dass es dazu notwendig ist, am Kassa- oder Terminmarkt des jeweiligen Finanzinstrumentes entsprechende Positionen einzugehen oder aufzulösen. Dadurch sinken die Transaktionskosten und verbessern sich die Möglichkeiten zum Risikomanagement. Der Eindruck, die Preisentwicklung an den Terminkontraktmärkten beeinflusse die Preise an den jeweiligen Kassamärkten, entbehrt aufgrund der Arbitragemöglichkeiten zwischen Kassa- und Futures-Markt und der grundsätzlich simultanen Preisbildung der theoretischen Rechtfertigung. Allerdings weisen die Preise für viele financial futures häufig Signalcharakter für die zugrunde liegenden Instrumente auf. Literatur: Uszczapowski, I., Optionen und Futures verstehen, München 1991. Wiebke, H., Finanzterminkontrakte, in: WiSt, 20. Jg. (1991), S. 147ff.
Siehe: Financial Futures
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