beschreibt die Zu- oder Abnahme einer (abhängigen) volkswirtschaftlichen Größe infolge einer Veränderung der unabhängigen Größe. Multiplikatorwirkungen zeigen den Einfluss der unabhängigen Variablen (Investitionen, Exporte, Importe, Konsum, Steuern, Staatsausgaben oder Transferzahlungen) auf das Volkseinkommen als abhängige Variable. Ein Staatsausgabenmultiplikator von 2 bedeutet, dass z. B. spezifische Staatsausgaben zur Anregung der gesamtwirtschaftlichen Tätigkeit von 5 Mrd. Euro zu einem zusätzlichen Volkseinkommen von 10 Mrd. Euro führen. Diese Vervielfachung des ursprünglich eingesetzten Geldes ergibt sich aus einem mehrstufigen Verwendungsprozess des Geldes. So stellen Erstempfänger und Erstverwender neue Arbeitskräfte zur Erfüllung der Aufträge ein, diese beziehen dadurch Einkommen, das wieder zu Konsumzwecken (Konsum) verwendet wird. Die höhere Konsumnachfrage bewirkt wieder eine höhere Produktion und höhere Einkommen, die wiederum zu neuen konsumtiven oder investiven Ausgaben führen etc. Der Multiplikator ist umso höher, je kleiner Spar- und Importneigung sind; denn Einkommensteile, die gespart werden oder ins Ausland fließen, stellen in der kurzfristigen Einkommens- und Beschäftigungstheorie »Sickerverluste« dar, da diese Gelder als Nachfrage fehlen. Akzelerationsprinzip
Vorhergehender Fachbegriff: Multiplikatorreffekt | Nächster Fachbegriff: multiplizierendes Prinzip
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|