Potentialfaktoren sind solche Produktionsfaktoren, die nicht durch den einmaligen Einsatz in der Produktion verzehrt, sondern erst im Laufe der Zeit aufgebraucht werden. Sie verkörpern Nutzungs- oder Leistungspotentiale.
Beispiel: Gebäude, Maschinen, langlebige Werkzeuge.
Gegensatz: Repetierfaktoren.
Produktionsfaktoren
Unter dem Aspekt des Gebrauchs oder Verbrauchs in der Produktion lassen sich die Produktionsfaktoren in Potentialfaktoren und » Repetierfaktoren einteilen. Die Potentialfaktoren lassen sich als ein Bündel potentieller Nutzungen ansehen, das über längere Zeit hinweg dem Betrieb zur Verfügung steht; dieses Bündel kann als ein Potential bezeichnet werden, das sich durch die Nutzung allmählich aufzehrt oder das, z. B. durch Zeitablauf, plötzlich erlischt. So weit es sich bei den Faktoren um Güter handelt, kann statt von Potentialfaktoren auch von Gebrauchsgütern gesprochen werden; der Begriff des Potentialfaktors ist demgegenüber weiter, weil er auch den Faktor Arbeit umfaßt. Im System der Produktionsfaktoren nach Gutenberg (Gutenberg-Produktionsfunktion) sind die Betriebsmittel und die Faktoren elementare und dispositive Arbeit üblicherweise Potentialfaktoren. Für die produktionstheoretische Erfassung des Faktorverzehrs ist es oft schwer, die tatsächliche Nutzung des Potentialfaktors für eine bestimmte Ausbringung zu ermitteln; hier müssen oft Zurechnungen anhand von Hilfskriterien erfolgen. Die Nutzung derjenigen Potentialfaktoren, die als Anlagegüter zu bezeichnen sind, wird durch die Ermittlung der Abschreibungen erfaßt. (Heinen, E., Betriebswirtschaftliche Kostenlehre,
3. Auflage, Wiesbaden 1970, S. 223f.). 87S
Prämienlohn
Potentialfaktoren sind im Gegensatz zu den Repetierfaktoren solche Produktionsfaktoren, die in den Produktionsprozeß ihre Nutzungen über eine bestimmte Nutzungsdauer abgeben. Potentialfaktoren sind die Betriebsmittel und die menschlichen Arbeitsleistungen. Der Begriff geht auf Edmund Heinen zurück.
1. —Produktionsfaktor, der bei der Herstellung und Verwertung von Produkten mehrfach gebraucht oder genutzt werden kann. Er geht nicht mit dem einmaligen Einsatz unter. Ein Teil der Gebrauchsgüter wird durch den wiederholten Einsatz abgenutzt (z. B. Maschinen und Werkzeuge), während andere praktisch unbegrenzt zur Verfügung stehen (z.B. Grundstücke) oder durch andere Tatbestände als den Einsatz (z.B. den Fristablauf bei Rechten oder Mieten) in ihrer Verwendungsdauer begrenzt werden. 2. Grösse, die für bestimmte Nutzungsarten in unterschiedlicher Relation benötigt wird und damit — bei raumwirtschaftlicher Ausrichtung — die Produktionsmöglichkeiten einer Region bestimmt (Produktivität von Produktionsfaktoren, regionale Verfügbarkeit von Neuerungen). Bei der Berücksichtigung der längerfristigen Entwicklungsmöglichkeiten sind Potentialfaktoren Voraussetzung für die regionalen Entwicklungsmöglichkeiten. Bis zu einem gewissen Grade, jedoch nicht unbegrenzt, lässt sich je nach Nutzungsart das Fehlen eines Faktors durch den Mehreinsatz eines anderen ausgleichen. Die Potentialfaktoren lassen sich zu folgenden Gruppen zusammenfassen: · Angebotspotential (Arbeitskräfte-, Kapital-, Infrastrukturpotential), · Nachfragepotential (Marktpotential), · ökologisches Potential (Umwelt-, Flächen-, Landschaftspotential). Ist ein für erforderlich gehaltener Potentialfaktor nicht ausreichend vorhanden, spricht man von einem —Engpassfaktor.
(stock inputs) bezeichnen Produktionsfaktoren, die ein langfristig nutzbares Potential von Leistungen verkörpern. Dieses Leistungspotential verbraucht sich nicht, wie bei Repetierfaktoren, in einem einmaligen Produktionsprozess, sondern nutzt sich über viele Produktionsvorgänge in der Zeit ab. Neben der menschlichen Arbeit ist bei der Gruppe von Betriebsmitteln an die langlebigen Faktoren mit Anlagevermögens-Charakter zu denken, wie z.B. das Betriebsgrundstück, die Werkshalle, die Bearbeitungsmaschine, das Lagerbediengerät usw. Siehe auch Produktions- und Kostentheorie (mit Literaturangaben).
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