Unter Skalierung versteht man eine Zuordnung von Zahlen zu Objekten eines Untersuchungsbereichs. Es handelt sich also um die Zuordnung zwischen einer Menge empirisch gegebener Individuen und einer Menge von Zahlen. Letztere sind gerade durch ihre Beziehungen zueinander bestimmt. Diese Relationen, wie z. B. die Größer-Kleiner-Beziehung, rechnerische Verknüpfungen u. a., sind bekannt. Dagegen können Beziehungen zwischen den empirischen Objekten nur vermutet bzw. durch Analyse schrittweise ermittelt werden. Die Meßtheorie, die Theorie der Skalierungen, bezieht sich daher auf eine gesamte empirische Theorie und kann im Bezug zu dieser als Meta-theorie bezeichnet werden. Die Skalierung sollte ein Abbild der bereits analysierten empirischen Struktur (Objekte und Relationen) liefern. Für diese Zuordnung ist daher zu fordern, dass sie in Richtung auf die Zahlenmenge eindeutig ist: einem empirischen Objekt entspricht genau eine Zahl; sie zu jeder Beziehung zwischen empirischen Objekten eine bestimmte Zahlenbeziehung aufweist.
Eine der Artige Zuordnung heißt Homomorphismus. Die strengere Förde rung der lsomorphie an die Stelle von (1) tritt die Forderung der umkehrbaren Eindeutigkeit ist häufig nicht erfüllt. Es ist ein Problem der Meßtheorie, den Nachweis für die Realisierung dieser Forderungen für jede Skalierung zu erbringen. Da der Objektbereich einer Theorie in der Regel nicht vollständig analysiert, d. h. seine Struktur nicht vollständig erfaßt ist, treten uns Skalierungen unterschiedlicher Präzisie-rungsstufen entgegen. Man nennt diese auch Meßniveaus. Diese reichen von der bloßen Benennung von Merkmalen bzw. Klassen durch Zahlen, der Nominalskala, über die Ordinalskala, die Intervallskala bis zur Verhältnisskala und zur absoluten Skala. Die beiden zuletzt genannten Meßniveaus kommen im Rahmen der empirischen Sozialforschung und damit des Marketing kaum vor (z. B. Masse, Distanz).
In der Wirtschaftssoziologie: Verfahren zur Konstruktion von Skalen, mit denen bestimmte Sachverhalte (z.B. Einstellungen) gemessen werden sollen. Die Skalierung besteht i.d.R. aus folgenden Schritten: 1. Auswahl relevanter items; 2. Prüfung ihrer Gültigkeit in bezug auf die zu untersuchende Dimension eines Objekts; 3. Prüfung der Zuverlässigkeit; 4. Wahl einer dem Beobachtungsmaterial angemessenen Metrik und Plazierung der items auf dem Kontinuum; 5. Wahl eines Verfahrens zur Berechnung eines Gesamtpunktwertes {total score).
Konstruktion einer Skala, durch deren Anwendung bei den Untersuchungseinheiten die Menge der möglichen Ausprägungen eines Merkmals gemessen werden kann sowie der Vorgang der Zuordnung von Zahlen zu diesen Merkmalsausprägungen. Siehe auch Marktforschungsmethoden und Marktforschung (mit Literaturangaben).
Messung, Skalierungstechnik
(Skalierungsverfahren): In der empirischen Sozialforschung und der Psychologie und hier insbesondere in der Psychophysik und später auch der Sozialpsychologie entstanden Skalierungsverfahren aus der Notwendigkeit, qualitative Sachverhalte wie z.B. - Einstellungen, Meinungen, Dispositionen, Neigungen, Präferenzen usw. durch eine möglichst genaue Art des Messens nach vorgegebenen Kategorien quantitativ erfaßbar zu machen, Quantifizierung. Ziel aller Skalierungsverfahren ist die Bildung einer - Skala, d.h. einer gesetzmäßig gegliederten Klassifikationsvorschrift zur Differenzierung von Eigenschaften einer Menge von Untersuchungseinheiten.
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