regelmässige, freiwillige Arbeit, die sich durch eine wesentlich kürzere als die allgemein übliche Arbeitszeit auszeichnet. Referenzzeiträume sind i. d. R. der Tag, die Woche, der Monat, die Saison, das Jahr oder die Lebensarbeitszeit. Das Ausmass der Teilzeitbeschäftigung hat seit 1960 erheblich zugenommen. Von 1980 bis 1989 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten von 1,7 Mio. auf 2,2 Mio. Mehr als 90% aller Teilzeitarbeitsplätze werden von Frauen besetzt. Seit einigen Jahren steigt jedoch der Anteil teilzeitbeschäftigter Männer. Diente das Angebot an Teilzeitarbeitsplätzen in Zeiten des Arbeitskräftemangels zur Erschliessung eines zusätzlichen Arbeitskräftepotentials, insb. von Frauen mit familiären Verpflichtungen, so wird seit Mitte der 70er Jahre mit der Umwandlung von Vollzeit- in Teilzeitarbeitsplätze auch versucht, Personalabbau zu vermeiden und Arbeitslosigkeit zu verringern. Steigende Bedeutung bekommt die Teilzeitbeschäftigung angesichts der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeitverkürzungen (z. B. 37-Stunden-Woche in der Druck- und Metallindustrtie). Durch die Kombination von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung kann eine Entkoppelung von Betriebszeit und individueller Arbeitszeit zwecks höherer Kapazitätsauslastung erzielt werden. Andere betriebliche Ziele sind: · bessere Feinabstimmung des benötigten Arbeitsvolumens, insb. bei unregelmässigem Arbeitsanfall (kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit), Vermeidung von Leerkosten und Überstunden, · Reduzierung von Fehlzeiten (Absentismus) und —Fluktuation. Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Krankenstand von Teilzeitbeschäftigten niedriger ist als der von Vollzeitbeschäftigten. Teilbeschäftigung kann die betrieblichen Abläufe auch negativ beeinflussen, etwa durch Informationsverluste bei der Arbeitsplatzübergabe, Verantwortungs- und Kompetenzüberlagerungen und damit verbundenem Abstimmungs- und Informationsaufwand, erhöhte Kosten (Verwaltungskosten, personengebundene betriebliche Sozialleistungen und Gratifikationen, Kosten der Einarbeitung und Weiterbildung) und Führungsprobleme (abnehmende Identifikation mit der Arbeit infolge geringerer Arbeitszeit). Literatur: Beyer, H.-T., Betriebliche Arbeitszeitflexibilisierung, München 1986. Ackermann, K.-F./ Hofmann, M. (Hrsg.), Innovatives Arbeitszeit- und Betriebszeitmanagement, Frankfurt a. M. 1990.
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