Abstimmung der Wirtschaftspolitik zwischen autonomen Ländern mit dem Ziel, die Wechselkurse zu stabilisieren. Als Ursachen für die Notwendigkeit einer verstärkten Währungskooperation werden die weltweite Vernetzung der Finanz- und Gütermärkte, die Zunahme der aussenwirtschaftlichen Zwänge und die hohe Volatilität von Zinsen und Wechselkursen genannt. Ziel ist eine verstärkte internationale Koordination, verbunden mit einer tendenziellen Rückkehr zu festen Wechselkursen. Neben den praktizierten fallweisen und freiwilligen Vereinbarungen (Plaza-Abkommen von 1985 und Louvre-Vereinbarung von 1987 sowie weiteren fallweisen Absprachen der G5- und G7-Staaten) gibt es Ansätze zu einer Reform des Weltwährungssystems. Die diesbezüglichen Vorschläge sehen eine Anhebung der Wechselkurse in den Rang eines wirtschaftspolitischen Zwischenziels in, allen Ländern, bzw. in den wichtigsten Weltwährungsländern und einen stärkeren Zwang zu internationaler Koordination der Wirtschaftspolitik, insb. der Geldpolitik und auch der Fiskalpolitik, vor. Der Grad der Einschränkung der nationalen wirtschaftspolitischen Autonomie, die wegen zunehmender internationaler Verflechtungen ohnehin immer begrenzter wird, hängt ab von der gewählten Kooperationsform. Die Erfolgsaussichten von fallweisen oder permanenten Kooperationsmassnahmen werden kontrovers beurteilt (Wechselkurszielzonen, koordinierte Steuerung der Weltgeldmenge). Literatur: Willms, M., Wechselkursstabilisierung durch währungspolitische Kooperation, in: Issing, 0. (Hrsg.), Wechselkursstabilisierung, EWS und Weltwährungssystem, Berlin 1988, S. 229 ff.
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