Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

Zielprojektion

regierungsamtliche quantitative Vorausschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung mit globalem Zielcharakter. Das Stabilitätsgesetz verpflichtet die Bundesregierung, in ihrem Jahreswirtschaftsbericht die angestrebten Ziele in einer einjährigen Projektion darzulegen; ergänzend tritt eine mittelfristige Projektion hinzu. Um tatsächliche und gewünschte Entwicklung in Einklang zu bringen, sind Informationen über die gegenwärtige Problemlage (Diagnose), sich abzeichnende Fehlentwicklungen ohne zusätzliche stabilitätspolitische Massnahmen (Status-quo-Prognosen) und Zielprojektionen erforderlich. Da die wirtschaftspolitischen Instanzen durch ihr Handeln die Entwicklung des Wirtschaftsprozesses beeinflussen, haben Zielprojektionen normativen Charakter. Sie zeigen auf, welche zukünftige Entwicklung erwünscht und wahrscheinlich ist, wenn bestimmte Massnahmen ergriffen werden. Die Aufgaben der Zielprojektion erstrecken sich auf die Information aller am Wirtschaftsgeschehen Beteiligten, insb. der staatlichen Instanzen, und auf die Koordination ihrer politischen Entscheidungen. Methodisch erfolgt die Erstellung der Zielprojektionen vorwiegend nach dem Iterationsverfahren. Auf der Grundlage eines vollständigen, geschlossenen Kreislaufschemas werden die einzelnen Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsgrössen des Sozialprodukts isoliert geschätzt und anschliessend dem Konsistenztest der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung unterzogen. In Teilbereichen treten ergänzend ökonometrische Partialmodelle hinzu, so dass strenggenommen von einer Mischform methodischer Ansätze gesprochen werden muss. Die Überprüfung der Treffsicherheit der Zielprojektionen erfolgt i. d. R. mit Hilfe statistischer Fehlermasse. Die Tabelle weist den relativen Fehler (F) der Projektionen (P) bezogen auf die Ist-Werte (I) aus: Die Tabelle zeigt bei konjunkturellen Umschwüngen verhältnismässig grosse Zielabweichungen (Beispiele sind die Jahre 1974/75, 1980/82 und 1986/87). Wichtige Ursachen für Fehleinschätzungen sind: ·    exogene Randbedingungen (Tariflohn- und Aussenwirtschaftsentwicklung), die sich der unmittelbaren staatlichen Einflussnahme weitgehend entziehen,                                                                   Zielprojektion ·    politische Einflussnahrne auf die Schätzergebnisse ("Zahlendemagogie", Detlef Marx), ·       unzureichende theoretische und methodische Grundlage der Projektionen. Die Übertragung gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge aus der Vergangenheit auf die Zukunft führt zu Schätzrisiken, wenn sich Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte ändern.        Literatur: Raabe, K.-H., Gesamtwirtschaftliche Prognosen und Projektionen als Hilfsmittel der Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland, in: Allgemeines Statistisches Archiv, Bd. 58 (1974), S. 1 ff. Weichhardt, R., Praxis der Konjunkturprognose, Stuttgart u. a. 1982.

Vorhergehender Fachbegriff: Zielpreisfindung | Nächster Fachbegriff: Zielrate



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

Facebook-KI über Annalena Baerbock: „Werte-Arroganz, fehlende Sprachkenntnisse“

Wir verwenden Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wir tun dies, um das Browsing-Erlebnis zu verbessern und um (nicht) personalisierte Werbung anzuzeigen. Wenn du nicht zustimmst oder die Zustimmung widerrufst, kann dies bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigen. Klicke unten, um dem oben Gesagten zuzustimmen oder eine detaillierte Auswahl zu treffen. Deine Auswahl […]

Welche Friedenspolitik ist patriotisch?

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden fand am Samstag eine Demonstration und Kundgebung gegen die geplante Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen mit Reichweiten bis nach Moskau und fast zum Ural statt. Veranstalter waren viele Friedensinitiativen in Deutschland, die Teilnehmerzahl war mit rund 4000 Menschen klein im Vergleich zu den Aktionen gegen die Nachrüstung in den 80er-Jahren des vergangenen […]

FDP-Mitgliederentscheid zum Ende der Brandmauer?

Der ehemalige Fraktionschef der FDP in NRW, Gerhard Papke, beabsichtigt, eine Mitgliederbefragung innerhalb der FDP zu initiieren, um das Ende der Brandmauer zur AfD zu fordern. Gerhard Papke, ehemaliger Fraktionschef der FDP im nordrhein-westfälischen Landtag, fordert eine grundlegende Neuausrichtung der FDP-Politik im Umgang mit der AfD. In einem Gastbeitrag für das Magazin Tichys Einblick erklärte […]
   
 
 

   Weitere Begriffe : Europäischer optionstyp | Kategorisierung | Einnahmen, steuerliche

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon