Aus verbraucherpolitischer Sicht stellt die Informierung der Konsumenten über die am Markt für Waren und Dienstleistungen geforderten Preise ein wichtiges Aufgabenfeld der Verbraucheraufklärung dar. Preisaufklärung i.d.S. zielt darauf ab, die Verbraucher zu preisbewussterem und kritischerem Einkaufsverhalten zu erziehen,um sie bei dem Unterfangen zu unterstützen, ihre Bedürfnisse optimal zu befriedigen. Zu den wichtigsten Instrumenten der Preisaufklärung gehört der Preisvergleich. Aus Sicht der Hersteller una des Handels wird die Preisaufklärung durchaus differenziert betrachtet. Preisaktive Anbieter begrüßen sie. Insbesondere für Markenartikelhersteller birgt sie das Risiko der Überbetonung des Preises und des Zurückdrängens des Qualitätsbewusstseins. Für Handelsunternehmen birgt die Preisaufklärung sowohl Chancen als auch Risiken. Beispielsweise können im Zuge der Mischkalkulation Artikel als Ausgleichsgeber und Ausgleichsnehmer eingesetzt werden. Je nachdem, welcher Gruppe der in den Preisvergleich einbezogene Artikel angehört, kann beim Verbraucher ein positiver oder aber negativer Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Handelsunternehmens erweckt werden (Preisimage). Aus wettbewerbstheoretischer Sicht wird häufig die These vertreten, dass mit einem verbesserten Informationsgrad der Nachfrager über die am Markt geforderten Preise für Waren- und Dienstleistungen eine Intensivierung des Wettbewerbs auf der Anbieterseite einhergeht. Denn die verbesserten Preiskenntnisse verschärfen für die Anbieter das Risiko, den Preis zu hoch festzusetzen. Gleichzeitig erfordern sie ein hohes Maß an Preisflexibilität, weil Preisveränderungen von Konkurrenten schnell marktwirksam werden.
Literatur: Bierwirth, R., Strategie der Verbraucheraufklärung, Düsseldorf 1971. Diller, H., Das Preisbewusstsein der Verbraucher und seiner Förderung durch Bereitstellung von Verbraucherinformationen, Habilitationsschrift, Mannheim 1978.Jansen. B., Die Bedeutung der Information in der Preis- und Wettbewerbstheorie, Berlin 1970.
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