Teil des Verbraucherverhaltens, der sich auf das Kaufverhalten der Verbraucher bezieht (z.B. Besuchshäufigkeit, Ausgaben in einem bestimmten Geschäft und/oder Einkaufszentrum). Hierin ist ebenfalls die Wegstrecke der Käufer enthalten, die sie in einem Ladenlokal und/oder zwischen den Ladenlokalen zurücklegen. (Siehe auch: Regal-/Ladengestaltung)
Siehe: Kaufverhalten
Mit Einkaufsverhalten sind im Rahmen der Theorien zum Käuferverhalten jene Verhaltensweisen privater Haushalte gemeint, durch die einerseits eine Verpflichtung zur Zahlung des Kaufpreises und andererseits ein Zugang von Gütern und Dienstleistungen begründet wird. Dagegen bezieht sich das Konsumverb alten auf den Ver- oder Gebrauch von Gütern oder Dienstleistungen, gleichgültig ob sie durch Kauf, Schenkung, Eigenerstellung oder auf andere Weise verfügbar wurden. In vielen Fällen wird allerdings das Einkaufsverhalten mit dem Konsumverhaltenübereinstimmen. Die Einkäufe von privaten Haushalten lassen sich unter verschiedenen Aspekten betrachten (vgl. Übersicht S. 245). So hat das Einkaufsverhalten zunächst einmal einen qualitativen Aspekt (Ausgabenstruktur); das ist die Frage danach, welche Güter gekauft werden. Je nach Aggregationsebene lassen sich folgende Sachverhalte aufzählen: - Sparen oder Konsumieren, - Anteil der Ausgaben, der auf einzelne Warenbereiche entfällt, z. B. Wohnen, Ernährung, Kleidung, Bildung und Unterhaltung, Ferienreisen, einzelne Geldanlage-Möglichkeiten (z.B. Wertpapiere, V ersicherungen), - Anteil der Ausgaben, der auf einzelne Produktgruppen entfällt, - Anteil der Ausgaben, der auf einzelne Produkte entfällt. Der qualitative Aspekt äußert sich aber auch in einer Reihe von anderen Sachverhalten: markierte versus anonyme Ware, Ware im oberen oder im unteren Qualitäts- bzw. Preisbereich, traditionelle Artikel oder Neueinführungen? Eine Analyse des Einkaufsverhaltens kann auch danach erfolgen, welche Mengen von einzelnen Artikeln oder Produkten gekauft werden (Einkaufsmengen) und inwieweit diese Käufe simultan getätigt werden (Verbundkauf).
Für den Einzelhandel ist es wichtig zu wissen, welche Standorte die Verbraucher für ihre Einkäufe bevorzugen, solche in räumlicher Nähe zu ihrem Wohnort, bei Heimdiensten, in großflächigen Verteilzentren, in erlebnisorientierten Verkaufsstellen? Die Wahl der Einkaufsstätte umschließt zwei wichtige Teilaspekte, zum einen die bevorzugte Betriebsform, zum anderen die Frage, welche Entfernung der Käufer bei seinen Einkäufen zurücklegt bzw. zurückzulegen bereit ist (Einkaufsstättenwahlverhalten). In personeller Hinsicht könnte es sein, dass sich der Einfluß und die Rollenverteilung in einzelnen Verbrauchsgemeinschaften (um nicht nur die traditionellen Formen der Fa- milie oder des Haushaltes zu benennen) verschieben. Beim Einkaufsverhalten geht es auch darum, wer die Einkäufe durchführt (vgl. hierzu Käufer, kollektive Kauf ent - scheidung).
Mit dem zeitlichen Aspekt des Einkaufens wird erfaßt, wann Einkäufe durchgeführt werden (an welchen Stunden eines Tages, an welchen Tagen innerhalb einer Woche oder eines Monats, in welchen Monaten; Einkaufszeit). Der zeitlich Aspekt äußert sich aber auch in der Einkaufshäufigkeit und der Einkaufsdauer. Einkaufsverhalten wird nicht nur beschrieben, sondern im Rahmen theoretischer Modelle wird auch ihr Zustandekommen erklärt. Eine Darstellung und Analyse des Simulationsmodelles von Amstutz, des Re- cipe-Modelles von Rao und des Wartezeit- und Einkaufshäufigkeitsmodelles findet sich bei Heinemann. -H. Literatur. Heinemann, M., Einkaufsstättenwahl und Firmentreue der Konsumenten, Wiesbaden 1976.
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