Aufgabenbereich des Dienstleistungsmarketing, der die gemeinsamen marketingrelevanten Merkmale der Dienstleistungen in besonderer Ausprägung zu berücksichtigen hat. Der Anwendungsbereich findet sich insb. in wirtschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Bereichen in der Unterhaltungsindustrie und im Sportmanagement. Marketingrelevante Besonderheiten bestehen in folgenden Merkmalen: Projektcharakter im Falle von Veranstaltungen, die einmalig stattfinden oder nur selten in gleicher Form wiederholt werden (Weltausstellungen, Papstbesuch, Weltkongresse, wissenschaftliche Tagungen mit wechselnder nationaler Zuständigkeit usw.). Organisations- und Marketingaufgaben für Betriebe mit regelmäßigen Veranstaltungen (Theater, Opernhäuser, Konzertgesellschaften, Lichtspieltheater, Bil- dungszentrenusw.):Zusätzlich zuden Ge- staltungs- und Vermarktungsaufgaben für Einzelveranstaltungen sind programmpolitische Entscheidungen über Spielpläne, Abonnementzyklen, Veranstaltungsserien, Kursprogramme und - stufen usw. zu treffen. Diese haben andere Segmentierungsstrategien, Vertriebswege, Konditionenund Kommunikationsaufgaben zur Folge (z.B. Abendvorstellungen für Berufstätige, Abonnementvertrieb über Schulen, Buchklubs, Gewerkschaften usw., Abonnementpreise und bevorzugte Kartenzuteilung bei Belegung von Veranstaltungsserien, Programmbeschreibung in Werbemitteln für Abonnements trotz langen Planungsvorlaufs usw.). Präsenz der Teilnehmer bzw. unterschiedlicher Teilnehmergruppen: Veranstaltungen haben ihren wesentlichen nutzenstiftenden Zweck in der Anwesenheit und aktiven Teilnahme von Referenten, Diskussionsleitern, Diskussionsteilnehmern, Zuschauern, Sportlern, Medienvertretern usw. Für wichtige Teilnehmersegmente ist das allgemeine Kriterium der räumlich kongruenten und zeitlich simultanen Anwesenheit zu erfüllen. Dies bedingt umfangreiche akquisitorische Aufgaben, vertragliche Bindungen und die Lösung von logistischen Aufgaben (Anreise, Unterbringung am Veranstaltungsort etc.). Abhängigkeit von einzelnen Teilnehmern mit besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften: Jene Veranstaltungstypen, deren akquisitiorische Wirkung maßgeblich von der Teilnahme und Leistung von Einzelpersonen abhängt (Opernpremiere, Solistenkonzert, Popfestival, Vortrag eines Prominenten, Spitzensportveranstaltungen usw.), sind in allen absatzpolitischen Instrumenten mit spezifischen Problemen konfrontiert: Das angebotene Veranstaltungsprodukt ist untrennbar mit bestimmten Personen bzw. den Trägern individueller, unverwechselbarer Eigenschaften verbunden. Die Ersatzbesetzung bedeutet ein anderes Dienstleistungsprodukt, oft sind die Teilnehmer bzw. Veranstaltungsbesucher nicht mehr für die Variante zu gewinnen, wenn der zentrale Darsteller, Künstler, Vortragende usw. ausfällt. Damit steigt das Veranstalterrisiko und die Notwendigkeit entsprechender vertraglicher Bindungen, sowohl auf der Seite des Anbieters als auch gegenüber den angemeldeten Teilnehmern. Sollte dies auf Akzeptanzprobleme bei den Zielgruppen stoßen, sind veranstaltungsindividuelle Konditionen zu planen (z. B. Pö- naleregelungen, Geld-zurück-Garantien, Angabe von Ersatzterminen usw.). Spezifische Nebenbedingungen und Branchenbesonderheiten des Veranstaltungstyps: Dies betrifft bspw. Turnierklassen und internationale Veranstaltungstermine für Sportveranstaltungen wie Tennisturniere, Verwertungsrechts- regelungen im Automobil Grand Prix- Geschäft, übliche Planungsvorläufe und eingeschaltete Vermittlungsagenten für die Verpflichtung von künstlerischem Personal, Sponsorentätigkeiten und -bin- dungen, Medienpräsenz, Regulierungen durch Berufs- und Sportverbände, internationale Verbände, olympische Komitees usw.
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