die auf freiwilliger Basis beruhende, vertraglich geregelte Zusammenarbeit zweier oder mehrerer rechtlich und wirtschaftlich selbständiger Betriebe auf unterschiedlichen Wirtschaftsstufen zum Zwecke der Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit (Kooperation). Gegenbegriff zur vertikalen Kooperation ist die horizontale Kooperation. Grundsätzlich lassen sich als Haupttypen der vertikalen Kooperation die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handelsunternehmen (Kontraktmarketing) sowie die Zusammenarbeit zwischen Groß- und Einzelhandelsunternehmen (Verbundgruppen, freiwillige Ketten) unterscheiden. Von Bedeutung für die Beschaffungskooperation des Handels sind die Vertriebsbindungen, die Hersteller mit ihren Absatzpartnern eingehen. Bei den Kooperationssystemen zwischen Hersteller und Handel liegt die prägende Entscheidungsmacht oft beim Hersteller, so dass sich der Handel bei einer Entscheidung für ein derartiges System i. d. R. dem Systemträger anpassen muss (selektiver Vertrieb). Ein Handelsbetrieb ist oft in enger Form an einen oder mehrere Hersteller oder an Großhandelsbetriebe durch Verträge geb unden. Durch vertikale Vertriebsbindungen werden Großhandlungen und/oder Einzelhandlungen vertraglich verpflichtet, bestimmte Lieferbedingungen einzuhalten und darin beschränkt, die Ware an Dritte abzugeben. Durch Ausschließlichkeitsbindungen nach § 18 Abs. 1 Nr. 2 GWB wird ein Unternehmen darin beschränkt, andere Waren oder gewerbliche Leistungen von Dritten zu beziehen oder an Dritte abzugeben. Als Beispiele sind Bierlieferungsverträge oder die Bezugsbindung für die Original-Ersatzteillieferung der Automobilhersteller zu erwähnen. Wird auch eine regionale Alleinvertriebsberechtigung vereinbart, spricht man von Exklusivvertrieb. Somit kann man die in der Übersicht dagestellten Formen unterscheiden. Eine straffe Form der vertikalen Kooperation zwischen Herstellerund Handel stellt das Franchising dar.
Literatur: Tietz, B., Der Handelsbetrieb, München 1985. Tietz, B., Handbuch Franchising. Zukunftsstrategien für die Marktbearbeitung, 2. Aufl., Landsberga. L. 1991. Tietz, BMathieu, G., Das Franchising als Kooperationsmodell für den mittelständischen Groß- und Außenhandel, Köln u.a. 1979. Tietz, B.; Mathieu, G., Das Kontraktmarketing als Kooperationsmodell. Eine Analyse für die Beziehungen zwischen Konsumgüterinau- strieund Handel, Kölnu.a. 1979.
Vorhergehender Fachbegriff: Vertikale Kooperation | Nächster Fachbegriff: vertikale Koordination
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|