Siehe Zuschlagskalkulation
Schwierigstes Problem der Kalkulation ist die verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten auf die einzelnen Kostenträger. Während die summarische Zuschlagskalkulation versucht, diese Zurechnung mit Hilfe eines einzigen, für alle Kostenarten gleichermaßen geltenden Schlüssels vorzunehmen, stellen die Verfahren der differenzierenden Zuschlagskalkulation wesentlich verfeinerte Formen dar. Die Kalkulationsmethoden lassen sich in zwei Gruppen gliedern. Die einfach differenzierende Zuschlagskalkulation spaltet die Gemeinkosten in einzelne, verwandte Gruppen (mit artgleichen Kostenelementen) auf, die über mehrere verschiedene Zuschlagssätze auf die Einzelkosten verrechnet werden (z.B. material-, lohnabhängige Zuschlagssätze). Die zweite Gruppe, die aus der Kostenstellenrechnung, der Verrechnungssatzrechnung und der Platzkostenrechnung besteht, nimmt eine Differenzierung nach Kostenstellen vor, d.h. die Gemeinkosten werden mit Hilfe des Betriebsabrechnungsbogen auf die Kostenstellen verteilt.
Die Verfahren der differenzierenden Zuschlagskalkulation weisen im wesentlichen zwei Problemkreise auf. Dies ist zunächst eine »richtige« Gliederung der Kostenarten sowie eine zweckmäßige Kostenstelleneinteilung im Betrieb; zum anderen die Auswahl geeigneter jedoch nicht zu zahlreicher Verteilungsschlüssel. Als Bezugsgrößen können Wert- oder Mengengrößen dienen; die zu verteilenden Gemeinkostengruppen sollen aber zu den jeweiligen Schlüsseln eine möglichst enge Beziehung aufweisen (z.B. Materialgemeinkosten zu Materialkosten, Lohngemeinkosten zu Lohnkosten usw.).
Das einfach differenzierende Verfahren soll nur Anwendung finden, wenn eine etwa gleichmäßige Inanspruchnahme der Kostenstellen durch die Kostenträger vorliegt. Andernfalls soll zu den genaueren Verfahren, z.B. der Kostenstellenrechnung, übergegangen werden. Die differenzierende Zuschlagskalkulation führt durch die Verwendung mehrerer Schlüssel und der Gemeinkostenzurechnung auf die einzelnen Kostenstellen zu wesentlich genaueren Ergebnissen als das summarische Verfahren. Dem Kostenverursachungsprinzip wird besser Rechnung getragen. Grenzen der Zuschlagskalkulation.
Zuschlagskalkulationen
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