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Handelsbetriebsfaktoren

Die Kombination betrieblicher Faktoren ist die Grundlage der Faktorkombinationspoli- tik. Im Handel lassen sich nach Hans Buddeberg folgende Betriebsfaktoren unterscheiden: •   Elementarfaktoren (menschliche Arbeitsleistung und sachliche Betriebsmittel), •   Regiefaktor Ware, •   Sicherheitsfaktor Kapital (Geldkapital), •   dispositive Faktoren (Planung und Organisation). Mit dem Regiefaktor Ware sollen der Tatbestand der Vorrätigkeit der Ware und ihr zeitweiser Verbleib in der Regie der Handelsbetriebe gekennzeichnet werden. Die Einbeziehung des Sicherheitsfaktors Kapital wird wie folgt begründet: Der Einsatz der Elementar- und Regiefaktoren ist ohne eine Bereitstellung von Kapital ebensowenig möglich wie ohne die kombinative Zusammenfassung der Faktoren durch die Betriebsführung. Vom Standpunkt der Kostenverursachung her lässt sich überdies feststellen, dass es Finanzierungskosten gibt, die nicht ohne weiteres den übrigen Betriebsfaktoren zuzurechnen sind. Dazu zählen z.B. Zinskosten für die Gewährung von Warenkrediten an Kunden. Der Auffassung von einer Einbeziehung des Kapitals in das Faktorsystem ist wiederholt widersprochen worden. Dazu ist festzustellen, dass die jeweilige Zwecksetzung der Faktorgliederung die Einbeziehung oder Herausnahme des Kapitals bestimmt. Bei produk- tions- und kostentheoretischen Überlegungen kann vom Zins als Kostenart nicht generell abgesehen werden. Nicht selten wird der Umsatz durch den Grad der Kapitaldienste gegenüber Lieferanten oder Abnehmern gefördert oder gehemmt. Bei den Faktoren sind festzulegen: •   Faktorarten (z.B. Personal oder Fläche), •   Faktorqualitäten (z.B. Ausbildungsniveau oder Flächenstandort), •   Faktormengen (z.B. Einsatzstunden oder qm), •   Faktorpreise. Im Rahmen der Faktorkombinationspolitik im Handel lassen sich folgende faktorielle Varianten unterscheiden: •   Personalpolitik mit den Bereichen Bestands-, Ausbildungs-, Einsatz- und Kostenpolitik, •   Flächen- und Flächenausstattungspolitik einschl. innerbetrieblicher Transportpolitik, •   Lagerbestandspolitik, •   ausserbetriebliche Transportpolitik mit den Bereichen Transportmittel-, Transportinfrastruktur-, Fuhrpark-, Auslieferungs-, Reisendentransport- und Kundendienst- transportpolitik, •   Politik des Einsatzes sonstiger Sachfakto- ren, z.B. die EDV-Einsatzpolitik einschl. der Kassenterminalpolitik. Bei jeder Entscheidung über einen einzelnen Faktor wird auch eine Festlegung über die Beziehung zu anderen Faktoren und damit über die Faktorkombination getroffen. Eine Faktorkombination kann durch unterschiedliche Freiheitsgrade gekennzeichnet sein. Danach lassen sich folgende Dimensionen der Faktorkombinationspolitik unterscheiden: •   Beschäftigungs- und Anpassungspolitik, die sich mit der Beziehung zwischen effektiver und möglicher Leistung eines Potentialfaktors befassen, •   Kapazitätspolitik, die sich mit der optimalen Leistung eines Potentialfaktors auseinandersetzt, •   Verfahrenspolitik, die die Variation aller Verbrauchs- und Potentialfaktoren zur kostengünstigen Leistungserstellung zum Gegenstand hat.          Literatur: Buddeberg, H., Betriebslehre des Binnenhandels, Wiesbaden 1959. Tietz, B., Der Handelsbetrieb, 2. Aufl., München 1993.

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