für die betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis von zentraler Bedeutung. Schliesslich sind Entscheidungen als der Motor des betrieblichen Geschehens nichts anderes als Transformationen von Informationen in Aktionen. Das Informationswesen (IW) liefert den Input für die auf den verschiedenen Ebenen der Unternehmenshierarchie zu treffenden Entscheidungen. Gleichzeitig stellt es das Bindemittel zur Verfügung für die Integration der Führungsprozesse Planen (P), Organisieren (O) und Kontrollieren (K), ferner für die Verkettung des Führungssystems (der Führungsprozesse) mit dem Ausführungssystem (den Konversionsprozessen) und für die Verbindung des Unternehmens mit seiner Umwelt. Die Abbildung veranschaulicht den Stellenwert des Informationswesens im System der Unternehmensprozesse. Sie illustriert das Informationswesen gewissermassen als "Nervensystem" des Unternehmens, wobei die einzelnen Informationsprozesse, die innerhalb der verschiedenen Führungsprozesse sowie zwischen diesen ablaufen und die den intra- sowie intersystemischen Informationsaustausch sicherstellen, als Nervenstränge interpretiert werden können. Das Problem der Unternehmensführung erscheint hier als eines der Beherrschung von Informationsprozessen. Das sind die Vorgänge zur Informationsbeschaffung, Informationsspeicherung, Informationsverarbeitung und Informationsübermittlung. Es versteht sich von selbst, dass diese z.T. sehr komplizierten und gewöhnlich arbeitsteilig ablaufenden Vorgänge selbst einer sorgfältigen und systematischen Planung, Organisation und Kontrolle bedürfen. Ein solches Informationsmanagement hat sicherzustellen, dass der Informationsaustausch im Unternehmen zielorientiert erfolgt. Seine primäre Aufgabe besteht in der effektiven und effizienten Befriedigung des Informationsbedarfs durch die Gestaltung leistungsfähiger Informationssysteme. Als Voraussetzung zur Erfüllung dieser Aufgabe sind zwei Fragenkomplexe zu beantworten: • Welche Informationen sind für welchen Zweck und mit welchen Mitteln zu beschaffen? • Welche Informationen sollen wann, wie und von wem an wen übermittelt werden? Die Gestaltung des Informationswesens wird wesentlich durch die eingesetzte Informationstechnologie geprägt. Die auf diesem Gebiet in jüngerer Zeit erzielten Fortschritte eröffnen dem betrieblichen Informationswesen neue Leistungspotentiale; sie implizieren aber auch neue Herausforderungen an die Organisation des Informations wesens. Das immer umfangreicher und vielgestaltiger werdende Angebot an Informationstechnologie stellt die Unternehmen vor Probleme, die weit über die Aspekte der Datenverarbeitung hinausgehen. So ist z.B. zu fragen, welche Wettbewerbsvorteile die neuen Informationstechnologien bieten und wie diese wirkungsvoll genutzt werden können. Damit gewinnt das Informationswesen eine neue Dimension. Die Funktion der betrieblichen Informationswirtschaft wird somit über den Charakter einer reinen Hilfsfunktion hinaus erweitert. Zur Verwirklichung der neuen Leistungspotentiale und zur Bewältigung der gleichzeitig damit verbundenen Herausforderungen gilt es, die verfügbaren informationstechnologischen Bausteine zu einer bedarfsgerechten Informationsinfrastruktur zusammenzusetzen. Diese Aufgabe erfordert ein leistungsfähiges Informationsmanagement. Die konzeptionellen Grundlagen dazu muss eine betriebswirtschaftliche Informationstheorie liefern. Diese ist allerdings erst in Anfängen vorhanden.
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