wesentliches Merkmal der Marktstruktur. Er gibt Aufschluss über die Anzahl der Anbieter (Nachfrager) des jeweils betrachteten relevanten Marktes und über das Ausmass, in dem ihre Marktanteile voneinander abweichen. Ein hoher Konzentrationsgrad ist also dadurch gekennzeichnet, dass der Markt nur eine geringe Zahl rechtlich und wirtschaftlich selbständiger Anbieter (Nachfrager) aufweist oder dass die Gruppe der drei, vier, fünf oder sechs bedeutendsten Produzenten (Abnehmer) den grössten Teil des Angebots (der Nachfrage) auf sich vereint. Der Konzentrationsgrad eines Marktes kann grundsätzlich durch eine Vielzahl statistischer Methoden erfasst werden (Konzentrationsmessung); sehr häufig gestatten die verfügbaren Daten jedoch nur die Anwendung einiger dieser Verfahren. Häufig wird der Konzentrationsgrad allein durch sog. Konzentrations-Kennzahlen (Konzentrationsraten, concentration ratios) erfasst, d.h. es wird für ausgewählte Jahre angegeben, welchen Teil des gesamten Angebots (der gesamten Nachfrage) die Gruppe der drei, vier, fünf oder sechs grössten Produzenten (Abnehmer) auf sich vereint. Im Rahmen von Konzepten des funktionsfähigen Wettbewerbs wird dem Konzentrationsgrad deswegen eine besondere, ja, nahezu zentrale Rolle zugewiesen, weil vermutet wird, dass er als Indikator für das Bestehen oder Fehlen von Marktmacht wesentlichen Einfluss auf Marktverhalten und Marktergebnis hat. Dabei ist jedoch zu beachten, dass eine wettbewerbstheoretische Würdigung statistisch ermittelter Konzentrationsgrade nur dann brauchbare Resultate erwarten lässt, wenn der relevante Markt zuvor korrekt abgegrenzt wurde, das Moment potentieller Konkurrenz berücksichtigt wird und, wenn man der Tatsache Rechnung trägt, dass ein vorübergehend hoher Konzentrationsgrad ("Schumpeter-Monopol") anders zu bewerten ist als ein dauerhaft monopolisierter Markt ("Cournot-Monopol"). Für die Bundesrepublik informieren vor allem die Gutachten der Monopolkommission über den Konzentrationsgrad einzelner Wirtschaftszweige und ausgewählter Märkte. Literatur: Schmidt, I., Wettbewerbspolitik und Kartellrecht, 3. Aufl., Stuttgart 1990.
Marktanteil
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