Die Entwicklung der Kostenrechnung von den verschiedenen Formen der Istkostenrechnung bis zu den unterschiedlichen Ausprägungen der Plankostenrechnung beruht im wesentlichen auf den zunehmenden Anforderungen, welche die Unternehmungen an die Kostenrechnung stellen (Kostenrechnungszielsetzung). Es lassen sich folgende große Gruppen von Kostenrechnungsarten unterscheiden, die je nach Entwicklungsstand der Kostenrechnung noch eine weitere Unterteilung erfahren:
1. die Istkostenrechnung
2. die Normalkostenrechnung
3. die Plankostenrechnung. Im Rahmen der Istkostenrechnung läßt sich der Entwicklungsprozeß von der Grundform der Istkostenrechnung, bei der alle angefallenen Kosten der Periode lückenlos auf die Kostenträger verrechnet werden; über die Verwendung fester Verrechnungspreise bis zum Ansatz von Planwerten für die Einzelkosten verfolgen. Durch die Verwendung von Normalsätzen für die Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen war der Übergang zur Normalkostenrechnung geschaffen. Die Normalkostenrechnung läßt sich in eine starre und ^ flexible Normalkostenrechnung unterteilen, wobei die flexible Form im Gegensatz zur starren Form für die Ist-Beschäftigungsgrade bei der Kostenkontrolle bestimmte Normgemeinkosten ermittelt und somit ähnlich wie die flexible Plankostenrechnung Sollkosten ableitet. Der Übergang von der Normalkostenrechnung zur Plankostenrechnung erfolgte durch den Ansatz von analytisch ermittelten Planwerten. Die Plankostenrechnung besteht im wesentlichen aus drei Unterformen: Die starre Plankostenrechnung, auf Vollkostenbasis sowie die Grenzplankostenrechnung. Die Grenzplankostenrechnung, mit der zugleich der Übergang zur Teilkostenrechnung geschaffen war, schließlich nimmt eine konsequente Trennung in fixe und variable Kosten vor und verrechnet nur noch die variablen Kosten gemäß dem Verursachungsprinzip auf die Kostenträger. Diese Art der Kostenrechnung wird oft auch mit Direkt Costing oder Deckungsbeitragsrechnung bezeichnet.
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