Verbrauchssteuerung hat die Aufgabe, den Materialbedarf für eine Planungsperiode zu ermitteln, die Versorgung zu gewährleisten und den Prozessablauf insgesamt zu kontrollieren. Sie muss Bedarfs-, Bestands- und Bestelldispositionen koordinieren. In der Praxis wird diese Aufgabe vielfach von einer Abteilung Materialdisposition ausgeführt. Berührungspunkte bestehen vor allem mit der Produktions-, Marketing- und Einkaufsabteilung. Die Wahl eines geeigneten Materialdispositionsverfahren hängt von der Planungsgrundlage und der Materialbedarfsart ab: • Ist der Primärbedarf durch die Absatz- bzw. Produktionsplanung festgelegt und erlauben vorliegende Stücklisten, Rezepte usw. eine Bedarfsauflösung, dann ist eine programmgesteuerte Ermittlung des Sekundärbedarfs möglich (Programmsteuerung). Der Bedarf an Sekundärmate- rial ist insoweit determiniert. • Fehlt eine exakte Planung des Primärbedarfs oder geht es um die Ermittlung des nicht direkt erzeugnisabhängigen Tertiärbedarfes (Hilfs-, Betriebsstoffe), muss der vorausichtiche Materialverbrauch auf der Grundlage der Verbrauchswerte der Vergangenheit disponiert werden (Verbrauchssteuerung) . Materialbedarfsprognosen sind auf der Grundlage des historischen Verbrauchs zu erstellen. • Fehlen Aufzeichnungen über die Vergangenheitswerte des Materialverbrauchs oder lassen diese keine Regelmässigkeiten erkennen, können allenfalls intuitive Verfahren eingesetzt werden. Literatur: Trux, W. R., Einkauf und Lagerdisposition mit Datenverarbeitung, 2. Aufl., München 1972. Zeigermann, I. R., Elektronische Datenverarbeitung in der Materialwirtschaft, Stuttgart 1970.
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