Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur (MIGA)
Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur
Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA)
Wurde 1988 als rechtlich und finanziell unabhängige Schwestergesellschaft der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank) gegründet und ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Ziel der Agentur ist die Förderung privater ausländischer Direktinvestitionen insbesondere in Entwicklungs- und Transformationsländern.
1997 gehörten 160 Staaten der Agentur mit Sitz in Washington D.C. an. Beitrittsberechtigt sind Mitglieder der Weltbank. Organe der Multilateralen Investitionsgarantie-Agentur sind der jährlich tagende Gouverneursrat, in den jeder Mitgliedstaat einen Gouverneur und einen Stellvertreter entsendet, das aus 18 Personen bestehende Direktorium, von denen fünf durch die Staaten mit den größten Kapitalanteilen direkt ernannt werden und dessen Vorsitzender von Amts wegen der Präsident der Weltbank ist. Der geschäftsführende Präsident der Agentur wird auf Vorschlag des Weltbankpräsidenten durch das Direktorium ernannt. Das genehmigte Kapital beträgt etwa 1 Milliarde USD. Die Agentur gewährt ausländischen Investoren in Mitgliedstaaten Garantien gegen Verluste durch nichtkommerzielle Risiken wie etwa Verstaatlichung, Krieg, innenpolitische Unruhen und Einschränkungen des Währungstransfers durch das Land, in dem investiert wurde. Die Garantien können bis zu 90% des Investitionsbetrags abdecken bei einer Beschränkung von 50 Milliarden USD je Projekt und einer Laufzeit von maximal 15 bis 20 Jahren. Zudem bietet die Agentur Beratungs- und Vermittlungsdienste an. Seit 1994 ist sie Mitglied der Berner Union.
(Multilateral Investment Guarantee Agency, MIGA) am 12.4. 1988 gegründete, rechtlich selbständige Schwesterorganisation der Weltbank mit Sitz in Washington, D.C. Die Mitgliedschaft steht allen Mitgliedern der Weltbank und der Schweiz offen. Bis zum 30.6. 1991 haben 101 Länder die MIGA- Konvention unterzeichnet, wovon 76 Länder das Abkommen auch ratifiziert haben. Die MIGA ist mit einem Grundkapital von 1,08 Mrd. US-Dollar ausgestattet (am 30.6. 1991 waren davon 790 Mio. US-Dollar gezeichnet und 156 Mio. US-Dollar eingezahlt), das von den Mitgliedsländern entsprechend ihrer Wirtschaftskraft, gemessen an ihren Kapitalanteilen bei der Weltbank, gehalten wird. Die drei grössten Anteilseigner sind die USA, Japan und die Bundesrepublik Deutschland. Die Aufgabe der MIGA ist es, den Zufluss von produktiven Direktinvestitionen in ihre Mitgliedsländer, insb. in die ihr angehörenden Entwicklungsländer zu fördern. Zu diesem Zweck versichert sie privatwirtschaftliche Direktinvestitionen in Entwicklungsländern für eine Zeit von 15 bis 20 Jahren gegen nichtkommerzielle Kisiken wie lransreroe- schränkungen, Enteignung, Krieg, Bürgerunruhen und gegen Vertragsbruch seitens des Empfängerlandes. Die Versicherungsprämien betragen - je nach Risikoeinschätzung des Projektes - 0,3-1,5 % je versichertes Risiko, wobei bei Versicherung mehrerer oder aller Risiken eine Ermässigung von bis zu 50 % gewährt wird. Um Missbrauch vorzubeugen, versichert die MIGA grundsätzlich nur einen Teil der Investitionssumme. Im Geschäftsjahr 1991 übernahm die MIGA 11 Bürgschaften mit einer maximalen Eventualverbindlichkeit in Höhe von 58,9 Mio. US-Dollar und ermöglichte damit Direktinvestitionen in Höhe von 922 Mio. US-Dollar. Daneben berät sie Regierungen bei Massnahmen zur Verbesserung des Investitionsklimas, unterstützt den Abschluss von Investitionsschutzabkommen und fördert den Dialog zwischen der internationalen Geschäftswelt und den Empfängerländern. In diesem Zusammenhang arbeitet sie eng mit der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) zusammen. Oberstes Organ ist der Gouverneursrat, in den jedes Mitglied einen Gouverneur und einen Stellvertreter entsendet, die nach dem gleichen Verfahren wie bei der Weltbank das 18köpfige Direktorium wählen, das die Geschäfte der MIGA führt und über die Garantieübernahmen entscheidet. Der Präsident der Weltbank ist gleichzeitig auch Präsident der MIGA und Vorsitzender des MIGA-Direkto- riums. Literatur: MIGA, MIGA Annual Report 1991, Washington, D. C. 1991.
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