Siehe: Quasi-Geld
Geschäftsbankengeld
Gegenstände mit Eigenschaften, die denen des Geldes nahe verwandt sind. Eine auf John R. HICKS (1967) zurückgehende Strukturierung finanzieller Aktiva enthält · Transaktionsmedien zur Ermöglichung oder Erleichterung von Transaktionen, · Reservemedien, die vorrangig dazu dienen, auf unvorhergesehene Ereignisse prompt reagieren zu können, · Anlagemedien, aus denen eine Rendite erwirtschaftet werden soll. Unter ökonomischen Gesichtspunkten werden Geldeigenschaften jedenfalls den Transaktionsmedien zugesprochen, zumal in der Gestalt allgemeiner Tauschmittel (medium of exchange) und Zahlungsbzw. Schuldtilgungsmittel (medium of payment), i.w.S. auch den Reservemedien. Near money ist dann in der Grauzone zwischen den erstgenannten Kategorien und den Anlagemedien einzuordnen. In diesem Sinne werden bei der Abgrenzung »der« Geldmenge M nach Maßgabe von Verfügbarkeit (maturity) und Transformierbarkeit (easiness, marketability) Aggregate gebildet wie
· Ml: Bargeldumlauf und Sichteinlagen inländischer Nichtbanken, · M2: Ml zuzüglich Termineinlagen inländischer Nichtbanken mit Befristung bis unter vier Jahren), · M3: M2 zuzüglich Spareinlagen inländischer Nichtbanken mit dreimonatiger Kündigungsfrist. M1 kommt unter den institutionellen Gegebenheiten Deutschlands der Idee des Transaktionsmediums am nächsten, M2 nimmt auch Züge des Reservemediums, u.U. auch des Anlagemediums an, M3 rückt mit den Spareinlagen noch stärker an Anlagemedien (Geldkapital) heran. Dass Gegenstände als near money richtig identifiziert und bei der Schätzung von Funktionen der Geldnachfrage angemessen in Betracht gezogen werden, ist entscheidend für die Güte der Schätzung und insbes. für die Stabilität der Funktion. Klare Vorstellungen über den Gegenstandsbereich der Geldnachfrage wiederum ist eine Grundvoraussetzung für die Treffsicherheit der Geldpolitik. Das rasche und verbreitete Erscheinen von - Finanzinnovationen bringt u.a. auch near und nearest money in Fülle hervor (wie Computergeld, Plastikgeld, Verbriefung von Depositen) und macht ein undogmatisches Mitziehen bei der Begriffsfassung für »Geldmenge« nötig. So erwies es sich als zweckmäßig, eine »Geldmenge M3 erweitert« zu definieren (M3 zuzüglich Einlagen von inländischen Nichtbanken bei Auslandsfilialen und Auslandstöchtern inländischer Kreditinstitute sowie Inhaberschuldverschreibungen im Umlauf bei Nichtbanken mit Laufzeit bis unter zwei Jahren), um Globalisierung und securitization Rechnung zu tragen.
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