im Rahmen der Datenerhebung die Gewinnung von Informationen aus bereits vorhandenem Datenmaterial, wobei dieses vor dem Hintergrund der anstehenden Entscheidung analysiert wird. Die Sekundärerhebung weist gegenüber der Primärerhebung folgende Vorteile auf: · Sie ist kostengünstiger. · Das Datenmaterial ist schneller verfügbar. · Bestimmte Informationen könnten durch Primärerhebungen überhaupt nicht beschafft werden (z.B. die Entwicklung makroökonomischer Grössen). Spezifische Nachteile sind: · Die Daten sind z. T. veraltet. · Ihre Zuverlässigkeit bzw. Genauigkeit ist oftmals nicht überprüfbar. · Aus verschiedenen Quellen stammende Daten können unter spezifischen Abgrenzungen ermittelt worden sein, was ihre Vergleichbarkeit in Frage stellt. · Die Daten genügen oft nach Umfang und Detailliertheit den Anforderungen nicht. Entscheidend für die Qualität von Sekundärerhebungen ist daher die genaue Kenntnis bestehender Informationsquellen und deren Qualität. Als unternehmensinterne Informationsquellen kommen vor allem in Frage: Umsatzstatistik, Daten der Kosten- und Erlösrechnung bzw. -Absatzsegmentrechnung, Vertreter- und Einkäuferberichte, Lagerstatistiken. Als unternehmensexterne Informationsquellen bieten sich an: amtliche Statistiken al ler Art, Prospekte und Kataloge von Lieferanten und Konkurrenten, Forschungsberichte, Tageszeitungen, insb. deren Wirtschaftsteil. Die Durchführung von Sekundärerhebungen obliegt i. d. R. der betrieblichen Marktforschungsinstanz, die dabei vom betrieblichen Rechnungswesen unterstützt wird. Stellt eine Erhebung besondere Anforderungen an das Können und die Kapazität der Marktforschungsabteilung, so werden Marktforschungs- oder Beratungsinstitute herangezogen. Literatur: Roth, E., Sozialwissenschaftliche Methoden, 2. Aufl., München u. a. 1987, S. 303 ff. Schäfer, E./Knoblich, H., Grundlagen der Marktforschung, 5. Aufl., Stuttgart 1978, S. 325 ff.
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