gleichzeitiges Auftreten von Unterbeschäftigung und Inflation.
(engl. stagflation) Stagflation (von lat. stagnare = stocken) bezeichnet eine wirtschaftliche Konstellation, in der geringes oder rückläufiges Wachstum des Bruttosozialprodukts (BSP) und hohe Arbeitslosigkeit (1 Stagnation) in Verbindung mit stark steigenden Preisen (Inflation) auftreten. Erklärt wird dieser Zustand durch das Nebeneinander von Verteilungskämpfen und aktiver Beschäftigungspolitik. Die durch expansive Fiskalpolitik (beschäftigungspolitisch) verursachte Inflation führt zu kompensierenden Lohnforderungen (PreisLohn pirale), die wiederum die zur Expansion der Produktion notwendigen Gewinnspielräume (Gewinn) kompensieren. Kurzfristige Folge ist das Ausbleiben beschäftigungsstimulierender, expansiver Effekte. Langfristige Folgen sind zur Sicherung der Preiswettbewerbsfähigkeit (Wettbewerbsfähigkeit) vorgenommene Verlagerungen von Produktionsstandorten in das Ausland bzw. verstärkte Anstrengungen zu Rationalisierungsinvestitionen (Rationalisierung), welche letztendlich zur Entstehung von Langzeitarbeitslosigkeit führen.
bezeichnet eine wirtschaftliche Konstellation, in der geringes oder rückläufiges Wachstum des Bruttosozialprodukts (BSP) und hohe Arbeitslosigkeit (Stagnation) in Verbindung mit stark steigenden Preisen (Inflation) auftritt. Erklärt wird dieser Zustand durch das Nebeneinander von Verteilungskämpfen und aktiver Beschäftigungspolitik. Die durch expansive Fiskalpolitik (beschäftigungspolitisch) verursachte Inflation führt zu kompensierenden Lohnforderungen (Preis-Lohn-Spirale), die wiederum die zur Expansion der Produktion notwendigen Gewinnspielräume kompensieren. Kurzfristige Folge ist das Ausbleiben beschäftigungsstimulierender, expansiver Effekte. Langfristige Folgen sind zur Sicherung der Preiswettbewerbsfähigkeit erfolgende Verlagerungen von Produktionsstandorten in das Ausland bzw. verstärkte Anstrengungen zu Rationalisierungsinvestitionen, welche letztendlich zur Entstehung von Langzeitarbeitslosigkeit führen.
In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Begriff für die ab der zweiten Hälfte der sechziger Jahre typische Erscheinung, dass auch im zyklischen Abschwung, selbst in der zyklischen Krise die Inflation fortdauert. >Inflation, >Krise, >Stagnation
Aus den Begriffen Stagnation und Inflation Zusammengesetzes Wort zur Kennzeichnung eines gesamtwirtschaftlichen Zustandes, in dem Preissteigerungen zeitlich mit der Stagnation der gesamtwirtschaftlichen Produktion zusammentreffen.
(slumpflation) gleichzeitiges Auftreten von Stagnation und Inflation, wie es seit den Rezessionen von 1957/58 und 1967/70 in den USA und anderen westlichen Industrieländern immer häufiger zu beobachten ist. Stagflation tritt meist im Gefolge der Inflationsbekämpfung auf, wenn nämlich die Inflationsrate noch nicht oder erst zögernd sinkt, während die Wirtschaft bereits in die Rezession abgleitet, die durch die Zurücknahme des Geldmengenwachstums ausgelöst wurde (Stabilisierungskrise). Ausmass und Dauer der Stagflation hängen von vielen Faktoren ab, insb. von Stärke und Dauer der monetären Restriktion, der Geschwindigkeit, mit der die sinkenden Inflationsraten antizipiert werden (Inflationsantizipation), und von der Stärke des Kostendrucks als Ergebnis des Verteilungskampfes (Lohn-Preis-Spirale). Stagflation kann nicht durch expansive Geld- und Fiskalpolitik (z. B. durch Geldschöpfung finanzierte Beschäftigungsprogramme) überwunden werden, weil sich dadurch über verstärkte Inflationsantizipation nur die Inflation beschleunigen würde, ohne die Beschäftigungssituation dauerhaft zu verbessern (Inflationszyklus). Erfolgversprechender scheinen angebotsorientierte Stabilisierungsstrategien zu sein. Literatur: Welfens, P. J. J. , Theorie und Praxis angebotsorientierter Stabilitätspolitik, Baden-Baden 1985.
anhaltende Preissteigerung bei unerwünscht niedrigem wirtschaftlichem Wachstum. Zur Erklärung wird unter den verschiedenen von der - Inflationstheorie herausgearbeiteten Inflationsursachen insbes. die Kostendruckthese verwandt. Danach entsteht Stagflation aus dem Verteilungskampf. Die (vorwiegend geld- und kreditpolitischen) Versuche, der KostenPreis-Spirale Einhalt zu gebieten, führen zu einer Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit, ohne dass sich unmittelbare Preiseffekte einstellen: Die Praxis des - markup pricing bindet die Preise mehr an die Kosten als an die Absatzbedingungen, überdies begünstigt auch eine vorherrschende oligopolistische Marktstruktur Mengenanpassung vor Preisanpassung. Letztere würde sich in einem späteren Stadium der Konjunkturabschwächung ergeben. Es kommt jedoch nicht dazu: Beginnende Arbeitslosigkeit und andere Stabilisierungslasten (regionalwirtschaftliche, branchenmäßige Schwierigkeiten) lösen politische Widerstände aus und veranlassen (hauptsächlich fiskalische) Ge- gensteuerung, ehe die abflauende Wirtschaftstätigkeit den Preissteigerungstrend der schleichenden Inflation durchbrochen hat. Verschärfung des Verteilungskampfes als Vorwegeffekt der staatlichen Vollbeschäftigungsgarantie und Fortführung dieses Kampfes in Zeiten des Konjunkturrückganges infolge der eingetretenen Inflationsgewöhnung sorgen fur kontinuierliche Preissteigerungen trotz depressiver Grundstimmung. Literatur: Sherman, Hi. (1976). Brauchli, W. (1975). Gordon, R.J. (1971)
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