Softwareprodukt, das vom Hersteller für den Einsatz bei vielen Anwendern (Unternehmen, aber auch Privatpersonen) entwickelt und auf dem Softwaremarkt angeboten wird. Standardsoftware wird oft so entwickelt, dass sie auf verschiedenen Systemplattformen (Betriebssystem) lauffähig ist, um einen möglichst großen Kreis von potenziellen Anwendern zu erreichen. Insbesondere im Bereich der professionellen betriebswirtschaftlichen Anwendungen (Anwendungssoftware) wird Standardsoftware kaum unverändert eingesetzt, sondern durch mehr oder weniger umfangreiche Anpassungsmaßnahmen an die individuellen Anforderungen des Kunden angeglichen (Customizing, Ggs. Individualsoftware).
In den Anfangsjahren des EDV-Einsatzes wurde die Anwendungssoftware von den Betroffenen selbst erstellt. Die Ähnlichkeit der Anwendungsfälle in den betrieblichen Teilbereichen und der erhebliche Aufwand, der für die Entwicklung umfangreicher Anwendungsprogramme erforderlich war, haben zur Produktion von Standardanwendungssoftware geführt. Beteiligt daran waren vor allem Softwarehäuser und Hardwarehersteller. Für den Einsatz von Standardsoftware sprechen deren betriebswirtschaftliche und EDV-technische Qualität, Kostenvorteile und Zeitersparnisse gegenüber der Eigenentwicklung. Die Anpassung an die betriebsindividuelle Organisation wird vielfach mit Programmgeneratoren (Customizing) durchgeführt. Die Integration von Standardsoftware einzelner Anwendungsbereiche führt zur Bildung von Anwendungssoftware-Familien. Die einzelnen Programme sind dabei aufeinander abgestimmt und umfassen ein einheitliches Datenverwaltungssystem. Für die Benutzersicht (z. B. Bildschirmmasken, Dialogabläufe, Benutzerschnittstellen) und die Datensicherung existiert ein einheitliches Konzept. Der Vorteil beim Einsatz einer Software-Familie liegt in ihrer bereits vom Hersteller vollzogenen Integration. Eine Ubersicht über die am Markt angebotene Standardsoftware enthält der halbjährlich erscheinende ISIS-Software-Report (Hrsg. Nomina Information Services, München).
ist eine Software, die im Unterschied zur Individualsoftware für eine grössere Anzahl von Nutzern mit vergleichbaren Anforderungen entwickelt wird. Der Anpassung von Standardsoftware auf eine nutzerspezifische Problemstellung im Rahmen des sog. Customizing, z.B. durch Parametrisierung oder Auswahl von Funktionen und Prozessen, kommt deshalb besondere Bedeutung zu. Siehe auch Wirtschaftsinformatik, Grundlagen (mit Literaturangaben).
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