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customizing

Prozess der Anpassung von Standardsoftware an die individuellen Anforderungen eines Kunden. Voraussetzung für Customizing ist Modularität, d.h., die Software besteht aus einzelnen Programmbausteinen (Modulen), welche die jeweiligen Funktionen der Anwendung darstellen. In jedem Programmbaustein existieren meist zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten (Parameter), über welche die Art der Funktionsausführung beeinflusst werden kann. Customizing versucht nun, die Programmbausteine der Standardsoftware so auszuwählen und deren Parameter so zu setzen, dass sich eine (gemessen an den Kundenanforderungen) optimale Software-Variante ergibt. Anwendungsbeispiel: Das R/3-System von SAP ist ein typischer Vertreter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, die erst nach einem mehr oder weniger umfangreichen Customizing beim Kunden einsetzbar ist. Das Customizing wird i.d.R. von hoch qualifizierten Spezialisten des Herstellers oder Beratungsunternehmen durchgeführt und kann sich (abhängig von den Anforderungen des Kunden) über mehrere Monate erstrecken.

Customizing beinhaltet die Bereitschaft eines Unternehmens, für Kunden, die dies wünschen, jeweils eine maßgeschneiderte Leistung zu erbringen (vgl. Becker, 1998, S. 297f).

Diese Strategie der extremen Differenzierung ist eine Reaktion von Unternehmen auf den gesellschaftlichen Individualisie-rungsprozess, der sich in zunehmendem Maße auch im individualisierten Kdu-jerverhalten abzeichnet, mit dem Ziel, einen Wettbewerbsvorteil mittels individueller Bedürfnisbefriedigung zu erlangen.

Customized Marketing ist eine hinreichend spezifische Gestaltung des Mar-keting-Mix. Die Customized Marketing-Strategie stellt besondere Anforderungen an die Marktforschung. Sie erfordert eine Hy-persegmentierung des Marktes (Marktsegmentierung), bei der jeder Kunde als ein trennscharfes Segment betrachtet wird, um eine spezifische Bearbeitung zu ermöglichen.

Wenngleich Customizing in Verbindung mit einem »Segment of One-Management« (One-to-One-Marketing) als umfassenderes Führungskonzept Unternehmen eine Möglichkeit bietet, Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten zu erzielen, ist nicht jede Branche in gleichem Maße für eine Umsetzung der Customi-zing-Philosophie geeignet. Besonders auf dem höherwertigen Konsumgütersektor, im Investitionsgütersektor (Sondermaschinen-und Anlagenbau) und im Dienstleistungsbereich dürften hohe Individualisierungsansprüche des Kunden zu erfüllen sein (vgl. auch Nieschlag/Dichtl/Hörschgen, 1997, S. 131f.).

Als Gegentendenz zur Massenproduktion (Mass Production) wird die Massenindividualisierung (Mass Customization) angesehen (vgl. Pine, 1994). Hierunter wird ein strategisches (Marketing-)Konzept bzw. die Fähigkeit verstanden, in großem Umfang Kunden individuell anzusprechen bzw. kundemndividuelle Produkte herzustellen unter Berücksichtigung der Anforderungen der einzelnen Kunden (vgl. Kotler/Bliemel, 2001, S. 422). Voraussetzung für die Realisierung von Mass Customization sind computerbasierte bzw. -gestützte Informations-, Kommunikation- und Produktionssysteme (Data-Base-Marketing) (vgl. Becker,

1998, S. 297).

Applicationsoftware.

Modulare Standardanwendungssoftware (Standardsoftware) lässt sich mit einem besonderen Programm, dem customizer, an betriebsindividuelle Gegebenheiten anpassen. Die spezifischen Anforderungen werden dabei in eine Checkliste eingetragen und durch den customizer auf ihre betriebswirtschaftliche Logik geprüft. Anschliessend wird aus den Funktionsbausteinen der Standardsoftware ein Programm generiert (Programmgenerator), das nur die erforderlichen Funktionen enthält.                                                    

bezeichnet die Anpassung von Standardsoftware bzw.   ERP-Systemen an die Anforderungen des Kunden. Beim Customizing werden  Parameter in Tabellen eingestellt. Je nach Wert der Parameter wird die Durchführung einer Transaktion gesteuert. Das Customizing wird vor der Inbetriebnahme des ERP-Systems durchgeführt. ERP-Systeme sind so gestaltet, dass Customizing-Einstellungen bei einem   Releasewechsel mitgeführt werden.

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