Periodische Budgets sind ein wichtiges und weitverbreitetes betriebliches Führungsinstrument zur Planung und Steuerung der handelsbetrieblichen Teilbereiche (Beschaffung, Absatz, Abteilungen, Warengruppen) aufgrund rentabilitätsorientierter Soll-Vor- gaben (Handelscontrolling). In den Budgets werden die Umsätze, die Roherträge (Deckungsbeiträge) und die Kosten der jeweiligen Bereiche für eine bestimmte Periode festgelegt. Als Planungsgrundlage dienen dabei die bekannten Ist-Werte der Vorperiode, die ggfs. zu korrigieren sind, wenn in der Planperiode Sondereinflüsse wirksam werden (z. B. Flächenzuwachs, Umbau, Auftritt neuer Wettbewerber etc.). Die Aufstellung der Umsatzbudgets wird bei größeren Handelsbetrieben i.d.R. von den Bezirksleitern in Zusammenarbeit mit den Filialleitern nach Warengruppen getrennt vorgenommen. Die warengruppen-spezifi- schen Soll-Roherträge bzw. Deckungsbudgets werden dagegen meist vom Einkauf geplant und den Filialleitern vorgegeben. Innerhalb der Warengruppen verbleibt den Filialleitern jedoch ein Kalkulationsspielraum. Bei der Kostenbudgetierung sind die Vorpe- riodenwerte um voraussichtliche Kostensteigerungen (Tariferhöhungen etc.) zu korrigieren. Wichtige Kostenarten innerhalb des Kostenbudgets sind insbes. die Personal-, Raum-, Energie-, Porto-, Werbe- und Instandhaltungskosten sowie (z.T. aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit mit anderen Filialen kalkulatorisch angesetzte) Zinsen, Abschreibungen, Miete. Differenzierte Budgets sind notwendige Voraussetzung für differenzierte Kontrollrechnungen und dienen auch als Grundlage zur Erstellung von Kennzahlen im Rahmen von Betriebsvergleichen.
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