Prozeß der Vorgabe von Kosten für Kostenstellen. Die Vorgabewerte können auf Vergangenheitswerten basieren oder auf analytischer Planung beruhen. Eine Kostenbudgetierung ist nur in den Fällen möglich, in denen sich die Beschäftigung voraussehen läßt. Die Kostenbudgetierung dient als Ausgangspunkt für die Kostenkontrolle. Bei der Kostenbudgetierung kann eine starre und eine flexible Budgetierung unterschieden werden, Kostenbudget, starre Plankostenrechnung, flexible Plankostenrechnung, Grenzplankostenrechnung. (Budget).
Das Kostenmanagement als eigenständiger Steuerungsbereich im Gewinnmanagement der Bank budgetiert Bankkosten auf Basis der Planungsüberlegungen im Zins- und zinsunabhängigen Geschäft, sodass der Umfang der Leistungsbereitschaft weitg. festliegt. Die Rückkoppelung der Kostenbudgetierung kann allerdings zu veränderten Planansätzen im Zinsgeschäft und im zinsunabhängigen Geschäft führen. Damit unterliegen wesentliche Kosteneinflussgrössen nicht nur einer rein betriebsorientierten Kostenbudgetierung. Wie im Ertragsbereich sind auch bei der Kostenbudgetierung Grundsätze der Verantwortlichkeit, Beeinflussbarkeit und Verbindlichkeit zu beachten, wenn im Rahmen des Zielvereinbarungsprozesses die Budgetwerte abgeleitet werden. Budgetierung für die Gesamtbank bedingt, dass keine organisatorische Verantwortung, keine Wahrung des Ver-ursachungs- bzw. Entstehungsprinzips und keine Delegation der Budgetierungsverantwortung möglich sind. Sie verhindert auch Bildung von Profitcenters, die grunds. die Kostenverantwortung einschliessen. Deshalb muss Kostenbudgetierung über die Gesamtbank hinaus auch die einzelnen Kostenstellen berücksichtigen, wobei zwischen den unmittelbar an der Leistungserstellung beteiligten sowie den weitgeh. von der Leistungserstellung unabhängigen Kostenstellen unterschieden wird. Als Basis zur Ableitung von Kostenbudgets dient der Kostenartenplan, der auch die sekundären (Kosten der internen Leistungsverrechnung) und kalkulatorischen Kosten (kalkulatorische Abschreibungen, Mieten) umfasst. Als Orientierungshilfe zur Ableitung von Kostenbudgetwerten dienen in den Kostenstellen ohne direkten Leistungsbezug zunächst Prognosewerte, die auch anhand von Zeitreihen abgeleitet werden können. Bei Vorgabe von Kostenbudgetwerten können Problemfelder mit Konsequenzen für die Kostensteuerung auftreten wie: 1. Bestehende Kostenansätze werden teilw. unreflektiert fortgeschrieben. 2. Z.T. erfolgt eine pauschale Kostenkürzung, ohne dass die Angemessenheit im Einzelnen geprüft wird (werden kann); dies u.a daher, dass grunds. keine Vorgabe von Sollkosten möglich ist, weil in Verwaltungsabteilungen die Festlegung von eindeutigen Bezugsgrössen eingeschränkt ist. 3. Falls die Kostenbudgetierung nicht fundiert wird, kann der jeweilige Kostenansatz weitgeh. dem Verhandlungsgeschick der Kostenverantwortlichen unterworfen sein. 4. Die Kostenbudgetierung wird nicht durch entspr. Massnahmen zur Ausschöpfung von Kostensenkungspotenzialen begleitet. 5. Die Kostenbudgets werden zwar erfüllt, doch wird diese Erfüllung ggf. mit Hilfe einer eingeschränkten Leistungserstellung erreicht. 6. Durch eine reine Kostenorientierung bei der Beurteilung von Verwaltungsleistungen können Restriktionen für das Kostenmanagement verletzt werden. So kann z. B. unzureichende Leistungserstellung der Revi-sions- und Organisationsabteilung die Betriebsrisiken erhöhen. Strikte Kostenbudgetierung in den Bereichen Planung und Marketing kann u. a. zu erheblichen Ertragsrisiken führen. Die Kostenbudgetierung kann isoliert nur bedingt den Anforderungen an eine effiziente Kostensteuerung gerecht werden. Ganz besonders im Verwaltungsbereich i. w. S. den Costcenters bedarf es weitergehender Verfahren, mit denen die Angemessenheit von Kostenansätzen analysiert und entspr. Budgetwerte abgeleitet werden können. Zudem müssen diese Verfahren in der Lage sein, Ansatzpunkte für Kostensenkungen aufzuzeigen. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass sich eine Kostenplanung nicht nur auf den operativen Zeithorizont beschränken kann, weil sich ein im Rahmen der Abweichungsanalyse aufgedeckter Handlungsbedarf evtl. nur langfristig realisieren lässt.
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