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Aussenhandelswirkungen

durch die Aussenhandelstheorie analysierte Einflüsse internationaler Handelsbeziehungen auf die heimische Volkswirtschaft. Sie ergeben sich aus politischen Bestrebungen zur Liberalisierung des Welthandels (Überwindung von Autarkie oder Protektionismus durch eine Freihandelsordnung) oder folgen in einer gegebenen Welthandelsordnung aus Datenänderungen am Weltmarkt (Auftreten neuer Produkte, Veränderungen der Verbraucherpräferenzen, relative Preisveränderungen bei international gehandelten Fertigprodukten, Dienstleistungen oder Vorleistungen). Freihandelspolitik führt zur Intensivierung der Aussenhandelsbeziehungen Freihandel). Die zunehmende Aussenhandelsverflechtung führt zu Preiswirkungen (aussenhandelsinduzierte Veränderungen von Güter- und Faktorpreisen) und Allokations Wirkungen (aussenhandelsinduzierten Wandlungen der sektoralen Produktionsstruktur). Sie ermöglicht eine bessere Ausnutzung von economies of scale (Skaleneffekte), beseitigt oder verhindert dauerhafte Monopolpositionen (Wettbewerbswirkungen), und sie fördert unter dem Druck des internationalen Wettbewerbs die Innovationsdynamik und die internationale Diffusion von Produkt- und Prozess- innovation (Fortschrittswirkungen). In der Übersicht sind diese Wirkungszusammenhänge zwischen wichtigen ökonomischen Faktoren zusammengefasst. Aus der Schaffung von Freihandelsbedingungen für marktwirtschaftlich organisierte Volkswirtschaften resultieren relative Preisverschiebungen und damit verbundene Änderungen der sektoralen Produktionsstruktur, die in allen Ländern wohlfahrtssteigernde Wirkungen auslösen können (Theorie der komparativen Kosten). Die Wandlungen der Sektorstruktur sind in jedem Fall durch Wachstum (Schrumpfung) Aussenhandelswirkungen der relativ produktiven, kostengünstigen (unproduktiven, kostenungünstigen) Branchen bedingt, die sich zu Exportsektoren (Import- substitutionssektoren) entwickeln. Lediglich die Branchen des Binnensektors bleiben gegenüber diesem aussenwirtschaftlichen Strukturwandel zunächst abgeschirmt, weil sie Produkte herstellen, die auf Grund ihrer Beschaffenheit oder zu hohen internationalen Transportkosten nicht auf dem Weltmarkt handelbar sind (z.B. zahlreiche Dienstleistungen, Immobilien). Aussenhandelsbeziehungen führen zur Steigerung der volks- und weltwirtschaftlichen Produktivität, und zwar über die optimale Nutzung der internationalen Arbeitsteilung. An dieser weltwirtschaftlichen Verbesserung der Produktionsbedingungen können alle Handelspartner partizipieren, weil das Zusammenwirken von effizienterer Nutzung knapper Faktorausstattungen und von internationalem Tausch eine bei Autarkie nicht realisierbare umfangreiche Güterversor gung erschliesst (Aussenhandelsgewinn). Wachsende Realeinkommen und steigende Güternachfrage übertragen schliesslich die aussenhandelsinduzierte Wachstumsdynamik auf die Binnensektoren.       Als Belastungsfaktoren eines Freihandelssystems können durch aussenwirtschaftlichen Strukturwandel bedingte nationale oder internationale Verteilungskonflikte und Beschäftigungsprobleme wirksam werden. Veränderungen der funktionellen Einkommensverteilung (Verteilungstheorie) im Wandel der sektoralen Produktionsstruktur (Stolper- Samuelson-Theorem) sowie Prozesse internationaler Einkommensumverteilung zu Lasten von Volkswirtschaften, die eine Verschlechterung ihrer terms of trade erfahren (reales Austauschverhältnis), schaffen Konfliktpotential, das zum Nährboden des Protektionismus werden kann.

Literatur: Bender, D., Aussenhandel, in: Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik, Bd. 1, 5. Aufl., München 1992, S. 417ff. Krugman, KJ Obstfeld, M., International Economics, London 1988.

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