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Banking-Theorie

besagt im Gegensatz zur Currency-Theorie, nach der Geld vollständig durch Gold gedeckt sein sollte, dass das Geld nicht Ursache, sondern seine Mengenänderung eine Folge von Umsatz- bzw. Preissteigerungen ist. Wird nämlich die Geldmenge durch Diskontierung von Handelswechseln ausgedehnt, so wird diese bei Fälligkeit der Wechsel wieder eingeschränkt (Fullartonsches Rückströ- mungsprinzip), so dass die Geldmengenausdehnung nur von kurzer Dauer ist. Eine Kreditvergabe zur Finanzierung von Investitionen steigert die Produktion in gleichem Umfang, so dass auch dies nicht zu inflatorischen Wirkungen führen könne. Hervorragende Vertreter der Banking- Theorie waren Thomas Tooke (1844), John Fullarton (1844), aber auch Adolph Wagner (1835-1917). Der Grundgedanke der Banking-Theorie ist später in die Liquiditätstheorie des Geldes eingegangen, die auf dem sog. Radcliffe-Report beruht. Die Geldmenge wird im Gegensatz zur Cur- rency-Theorie, nach der nur Zentralbanknoten und Münzen Geld darstellen, von der Ban- king-Theorie wesentlich weiter gefasst; sie umfasst auch Privatbanknoten, Geschäftsbankengeld und Handelswechsel. Da die Geldmenge in dem Umfange steigt, wie sie zur Abwicklung von Umsätzen (Kaufverträgen) notwendig ist, kann es nur dann zu Preissteigerungen kommen, wenn einem steigenden Geldbedarf der Wirtschaftssubjekte eine noch grössere Ausdehnung der Geldmenge gegenübersteht. Dies ist dann der Fall, wenn die erwarteten Umsätze nicht der mit Krediten vorfinanzierten Produktion entsprechen. In einem solchen Fall ist bei gegebenem Preisniveau die Geldnachfrage geringer als das Geldangebot, was zu einer Senkung des Zinssatzes führen muss. Allerdings macht die Banking- Theorie keine Aussage über die Höhe des Zinssatzes, der zu einer preisniveauneutralen Befriedigung des Geldbedarfs notwendig ist.   Literatur: Stavenhagen, G., Geschichte der Wirtschaftstheorie, Göttingen 1964.

in der ersten Hälfte des 19. Jh. in England entstandene Theorie über die Wirkungen einer Kreditausweitung. Ihre Vertreter (u.a. Thomas TOOKE, 1774-1858) waren der Auffassung, dass eine Ausweitung des Kreditvolumens auf Handelswechselbasis mit einer gleichzeitigen Ausweitung des Handelsvolumens einhergehe und so keine inflationären Wirkungen haben könne. Sie forderten daher, die Bestimmung des Kreditvolumens dem privaten Bankensystem zu überlassen. Die Kontroverse mit den Vertretern der - Currency-Theorie wurde durch die Reorganisation der Bank of England im Jahre 1844 (die weitgehend nach den Vorstellungen der Currency-Theoretiker durchgeführt wurde) nicht beendet, sondern lebte bis ins 20. Jh. fort. Literatur: Fetter, F.W. (1965)

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