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Eigentumsrechte

(property rights) rechtlich, sittlich und institutioneil sanktionierte Handlungsrechte, die sich auf die Verfügung über knappe Güter sowie deren Nutzung beziehen. Ihre Existenz und Sicherung sind Voraussetzung für Arbeitsteilung und Gütertausch. Verfügungsrechte und Nutzungsrechte können zeitlich befristet und an einzelne Personen gebunden sowie belastbar und veränderbar sein; sie können delegiert und zusammen mit Gütern transferiert werden. Dabei hängt der Wert der Güter wesentlich von den jeweils übertragenen Rechten ab. In ihrer Gesamtheit bestimmt die konkrete Ausgestaltung der Eigentumsrechte die Eigentumsordnung. Eigentumsrechte begründen die Möglichkeit, Dritte vom Gebrauch eines knappen Gutes auszuschliessen. Indem sie festlegen, welche Personen über Güter verfügen und Gütererträge nutzen können, beeinflussen Eigentumsrechte wesentlich die Motivationsstruktur ökonomischer Handlungen: Der Anreiz zur Innovation, zum sparsamen Einsatz knapper Ressourcen und zur Übernahme von Risiken sinkt, je weniger eindeutig positive und negative Handlungsfolgen dem Initiator durch Eigentumsrechte zugeordnet werden. Gleichzeitig lassen sich bei exklusiven Eigentumsrechten externe Effekte vermeiden, so dass eine perfekte marktwirtschaftliche Verrechnung aller verwendeten Ressourcen unabhängig von der Verteilung der Rechte möglich ist (Coase-Theorem). Damit entfallen nicht-marktmässige Beziehungen, deren Existenz eine effiziente (pareto-optimale) Allokation der Ressourcen verhindert und die als Begründung für Marktversagen und die Notwendigkeit von korrigierenden Eingriffen in den Marktmechanismus durch Auflagen, Steuern oder Subventionen dient. Unvollständige Eigentumsrechte sind das Resultat machtpolitischer und transaktionskostenbedingter Restriktionen. Politische Entscheidungsinstanzen werden eindeutige Zuordnungsregelungen vermeiden, wenn sie damit rechnen, durch Einführung solcher Regeln die Unterstützung bisher begünstigtermächtiger Gruppen zu verlieren. Transaktionskosten entstehen bei Wahrnehmung und Transfer von Eigentumsrechten in Form von Sicherungs-, Kontroll-, Verhandlungsund Informationskosten. Diese sind durch natürliche Ursachen oder rechtlich-institutionell bedingt. Mit zunehmenden Transaktionskosten wird die Ausübung von Eigentumsrechten reduziert.      Literatur: Schüller, A. (Hrsg.), Property Rights und ökonomische Theorie, München 1983. Willge- rodt, H., Eigentumsordnung (einschl. Bodenordnung), in: HdWW, Bd. 2, Stuttgart u.a. 1980, S. 174 ff.

-~ property rights

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