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Einkreissystem

Das Einkreissystem (monistisches System, Einsystem) ist ein Ordnungsprinzip des betrieblichen Rechnungswesens, bei dem die Daten
der Finanzbuchhaltung und der Kostenrechnung in einem geschlossenen Abrechnungskreis gemeinsam erfaßt und verarbeitet werden.

Beispiel:
Der Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie (GKR) ist nach dem Einkreissystem aufgebaut.

Gegensatz:
Zweikreissystem mit getrennter Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung.

Hinweis:
Rund 90 Prozent der deutschen Großunternehmungen verwenden das
Einkreissystem. Nur 10 Prozent setzen das Zweikreissystem ein.

ist ein Begriff, der bei der Organisation des Zusammenhangs zwischen Finanzbuchhaltung und Kosten- und Leistungsrechnung eine Rolle spielt. Einkreissystem bedeutet, daß Finanzbuchhaltung und Kosten- und Leistungsrechnung zusammen in einem Abrechnungskreis durchgeführt werden. Ein solches Vorgehen ist nach dem Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie möglich. Die Kosten-arten-, Kostenstellen- und Kostenträgerzeitrechnung (mit Produktergebnisrechnung) wird buchhalterisch auf Konten in den Klassen 4, 5, 6, 7, 8 und 9 abgewickelt. In der Klasse 9 werden die Kostenträgerergebnisse gesondert ausgewiesen und auf das Betriebsergebniskonto (ebenfalls in Klasse 9) verrechnet. Das Betriebsergebniskonto wird ebenso wie das Abgrenzungsergebnis (ausgewiesen auch in Klasse 9) auf das Gewinn- und Verlustkonto (Klasse 9) abgeschlossen. In Klasse 2 erfolgt die Abgrenzung. Die Konten der Klasse 2 werden über das Abgrenzungsergebniskonto abgeschlossen. Die buchhalterische Ermittlung der Kostenträgerergebnisse erfolgt dabei in der Regel nach dem Umsatzkostenverfahren. Eine Abstimmung zwischen Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung ist nicht notwendig, aber auch nicht möglich, da das Betriebsergebnis ebenso wie das Unternehmensergebnis in einem einzigen Rechnungskreis ermittelt wird. Im Zweikreissystem dagegen muß infolge der beiden getrennten Rechnungskreise eine Abstimmung erfolgen. (Kontenrahmen, Industriekontenrahmen)

Obwohl Finanzbuchhaltung (Fibu) und Kostenrechnung (KoRe) unterschiedliche Aufgaben verfolgen, sind beide Rechnungen eng miteinander verbund en. Diese Verbund enheit ist bei der Organisation des Rechnungswesens zu berücksichtigen. Dazu existieren zwei Grund legende Organisationsformen, das Einkreis und das Zweikreissystem. Im Einkreissystem werden Fibu und KoRe in einem geschlossenen Abrechnungskreis zusammengefaßt. Die KoRe wird in das System der Fibu integriert und vollständig in Kontenform durchgefakrt. Die Verrechnung erfolgt progressiv von Kontenklasse zu Kontenklasse. Ein Beispiel für dieses Abrechnungssystem ist der Gemeinschaftskontenrahmen (Kontenrahmen). In der Kontenklasse 2 erfolgt die Abgrenzung zwischen Fibu und KoRe. Dort werden die neutralen Aufwendungen und Erträge erfaßt sowie die nicht als Kosten verrechneten Zweckaufwendungen durch kalkulatorische Kosten ersetzt. Die Kontenklasse 4 enthält die Kostenartenkonten. Einzelkosten werden direkt, Gemeinkosten über die Kostenstellenrechnung in den Klassen 5 und 6 in die Kostenträgerrechnung (Klasse 7) verbucht. In Klasse 8 werden die Erlöse erfaßt, in Klasse 9 wird das Betriebsergebnis der KoRe und das Ergebnis der Fibu bestimmt. Bei einer größeren Anzahl von Produkten ist die kontenmäßige Durchführung der KoRe schwerfällig und unübersichtlich. Deshalb werden häufig Kostenstellenrechnung und Kalkulation aus dem Kontensystem ausgegliedert und tabellarisch (statistisch) durchgeführt. Um die Übereinstimmung zwischen Fibu und KoRe sicherzustellen, werden die Salden der Kostenartenkonten doppelt verbucht. Sie werden einerseits als Gesamtkosten auf das GuVKonto der Fibu gebucht, andererseits werden sie als Einzelkosten direkt bzw. als Gemeinkosten über die Kostenstellenrechnung in die » Kalkulation übernommen und fließen von dort in die kontenmäßig geführte Kostenträgerzeitrechnung zurück. Der Vorteil der vollständigen oder teilweisen kontenmäßigen Durchführung der KoRe hegt in der Kontrollwirkung der doppelten Buchführung.

systematisches Ordnungsprinzip des betrieblichen Rechnungswesens, bei dem (im Gegensatz zum  Zweikreissystem) die anfallenden Daten in einem integrierten System aus Geschäfts- und Betriebsbuchführung erfasst und verarbeitet werden. Die beiden Zweige des Rechnungswesens bilden eine organisatorische Einheit im Sinne eines einzigen Abrechnungskreises. Der Gemeinschafts- kontenrahmen der Industrie ist nach dem Einkreissystem aufgebaut.

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