drohende Verlustgefahr, die auf nicht versicherte Risiken zurückzuführen ist und von jedem Betrieb einkalkuliert werden muß (Wagnis, kalkulatorische Wagniskosten). Die Einzelwagnisse werden durch ihre Einbeziehung in Höhe des durchschnittlichen Wagnisfalles verrechnet. Die kalkulierten Einzelwagnisse sollten sich auf lange Sicht mit den effektiven Wagnisverlusten ausgleichen. Die Verbuchungstechnik entspricht der üblichen Behandlung kalkulatorischer Kostenarten (Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie): kalkulatorische Einzelwagnisse (KI. 4) an verrechnete Wagnisverluste (Kl. 2). Im Industriekontenrahmen werden die kalkulatorischen Wagniskosten im Rechnungskreis II (Klasse 9) abgegrenzt. (Abgrenzung, Kontenrahmen). Im einzelnen lassen sich folgende kalkulatorische Einzelwagnisse unterscheiden: Anlagenwagnis, Beständewagnis, Entwicklungswagnis, Gewährleistungswagnis, Mehrkostenwagnis, Vertriebswagnis. Versicherte Risiken werden in den Versicherungskosten verrechnet, die zugleich auch Aufwand (Grundkosten) darstellen.
Einzelwagnisse sind spezielle Wagnisse, die direkt mit der betrieblichen Leistungserstellung zu tun haben. Sie beziehen sich auf einzelne Bereiche oder Kostenstellen, auf einzelne Tätigkeiten, Produkte oder Produktgruppen.
Problem:
(1) Wagnisverluste treten unregelmäßig und in unterschiedlicher Höhe auf. Langfristig sollen die kalkulierten Wagnisse mit den effektiv eingetretenen in etwa übereinstimmen. Deshalb sind bei der Feststellung der Einzelwagnisse die vergangenen fünf Jahre, ergänzt um gesonderte Zukunftsschätzungen, zu berücksichtigen.
(2) Soweit Einzelwagnisse extern versichert sind, können die Versicherungsprämien auch in der Kostenrechnung herangezogen werden.
Dabei gilt: Aufwand = Kosten.
Kalkulatorische Einzelwagnisse sind also nur dann anzusetzen, wenn es sich um spezielle Risiken handelt, die nicht schon durch Fremdversicherungen abgedeckt wurden (kalkulatorische Wagnisse, kalkulatorische Kosten).
Gegensatz:
Allgemeines Unternehmerwagnis, das die Unternehmung insgesamt betrifft (Rezession, Inflation, technischer Fortschritt, Nachfrageverschiebungen).
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