(money market fonds) Fonds in den Vereinigten Staaten, die Gelder von Anlegern in Geldmarktpapieren anlegen und die Erträge (Zinsen) täglich in Form von zusätzlichen Fondsanteilen vergüten. Die Mindestanlage beträgt 1000 US-$, über die Fondsguthaben können die Anleger täglich verfügen.
Investmentfonds, bei dem das Fondsvermögen in verzinslichen Bankguthaben und Geldmarktinstrumenten mit einer Laufzeit von höchstens 12 Monaten angelegt werden. Bei der Anlage in Bankguthaben, für die eine Einlagensicherung gilt, bestehen keine Vorschriften in Bezug auf die Risikostreuung (sog. Cash-Fonds). Im übrigen gelten für Geldmarktfonds dieselben Schutzvorschriften wie bei anderen Investmentfonds nach dem Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften. Geldmarktinstrumente sind verzinsliche Wertpapiere und Schuldverschreibungen, die entweder im Zeitpunkt ihres Erwerbs eine restliche Laufzeit von höchstens zwölf Monaten haben oder deren Verzinsung während der Laufzeit, mindestens einmal in zwölf Monaten, marktgerecht angepasst wird, z.B.:
Anleihen mit Restlaufzeit von höchstens einem Jahr in- und ausländischer Schuldner in EUR und/-oder Fremdwährung,
Floating-Rate-Notes,
Schatzanweisungen des Bundes mit höchstens einjähriger Laufzeit,
Commercial Papers,
Einlagenzertifikate (certificate of deposit) von Banken.
An die Größe und Bonität der Aussteller der Geldmarktinstrumente werden bestimmte Mindestanforderungen gestellt. Bei der Ausgabe wird häufig auf einen Ausgabeaufschlag verzichtet (No-Load-Fonds). Es fällt aber immer auch eine Verwaltungsgebühr an. Bei Kauf und Verkauf werden die Zinsen als Stückzinsen bzw. als Zwischengewinn ausgewiesen. Der Zinsertrag ist wegen der Streuungsvorschriften immer in gewisser Weise ein Durchschnittsertrag, der je nach Zinsentwicklung unter, aber auch über dem aktuellen Geldmarktzins für täglich fälliges Geld liegen kann. Im Unterschied zu Termineinlagen kann der Inhaber jederzeit durch Rückgabe den angelegten Betrag zurückerhalten.
Diese Investmentfonds legen das Geld des Anlegers in Geldmarktpapieren an, die eine kurze Laufzeit haben, maximal zwölf Monate. In Deutschland sind sie erst seit dem 1. August 1994 zugelassen. Die erzielte Rendite orientiert sich an den Interbankraten (Geldmarkt) und ist nicht besonders hoch, allerdings gibt es auch so gut wie kein Anlagerisiko. Geldmarktfonds eignen sich vor allem als kurzfristige Zwischenanlage und Alternative zum Festgeld.
Moneymarketfund. Spez. Investmentfonds mit für die Anteilskäufer eher Liquiditätsreservecharakter. Legt entgegengenommene Gelder in - möglichst hochverzinslichen - Geldmarktpapieren und Bankeinlagen an und gibt über die Beteiligung der Einleger an dem Fonds Anteile - Geldmarktfondsanteile - aus. Geldmarktfonds ermöglichen auch solchen Geldanlegern den Zugang zum Geldmarkt, die normalerw. keinen direkten Zugang haben, weil sie z. B. die relativ hohen Mindestbeträge für eine Direktanlage am Geldmarkt nicht aufbringen können. Damit übernehmen Geldmarktfonds die Funktion des Finanzintermediärs für die Losgrössentransformation auf dem Geldmarkt, indem kleine Beträge gesammelt und in grössere Geldmarktanlagen transformiert werden. In der monatlichen Bankenstatistik der Bundesbank werden die im Rahmen der Statistik über KAG von diesen gemeldeten Daten über Geldmarktfonds nicht in die Darstellungen des Geschäfts aller Banken einbezogen - obwohl Geldmarktfonds als MFI gelten -, sondern nur in den deutschen Beitrag zu den bankstatistischen Gesamtrechnungen der EWU. Die Bundesbank veröffentlicht Daten über Geldmarktfonds in ihrem Statistischen Beiheft zum Monatsbericht 2 (Kapitalmarktstatistik).
Investmentfonds (Kapitalanlagegesellschaft), dessen Vermögen im wesentlichen in Geldmarktpapieren angelegt ist. Die Fondsrendite entspricht ungefähr dem kurzfristigen Zinsniveau. Durch die Möglichkeit, Anteilscheine jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zurückgeben zu können, bilden Geldmarktfonds eine Alternative zu Bankguthaben, insb. Termineinlagen. Geldmarktfonds eignen sich für Kleinanleger sowie Anleger, die ihr kurzfristiges Portefeuille diversifizieren wollen. Zinsreglementierungen für Bankguthaben, Steuervorteile sowie hohe kurzfristige Zinssätze begünstigten die Entwicklung solcher Fonds in den USA (Money Market Mutual Funds) und in Frankreich, wo Geldmarktfonds Ende 1990 ein Volumen von etwa 500 Mrd. US-$ bzw. 1000 Mrd. FF verwalteten. In Deutschland sind keine Geldmarktfonds erlaubt. Investmentfonds dürfen seit 1990 allerdings bis zu 49% des Sondervermögens in Bankguthaben und Geldmarktpapieren mit einer Restlaufzeit von höchstens 12 Monaten sowie 10% in nicht börsennotierten Schuldtiteln anlegen. Literatur: Pelzl, W./Betz, W., Beurteilung von Geldmarktfonds, Frankfurt a. M. 1989.
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