Index Indizes (so lautet die Mehrzahlform von Index) werden überall im Wirtschaftsleben benutzt. Besonders wichtig sind die Aktienindizes. An den deutschen Wertpapierbörsen werden die Kurse vieler deutscher Aktien notiert. Nun ist es so, dass die Kurse dieser Papiere an einem bestimmten Tag nicht immer alle in dieselbe Richtung marschieren. Um eine Aussage über das Geschehen des Gesamtmarktes treffen zu können (also: Steigen die Kurse generell oder sinken sie?), greifen die Aktienspezialisten immer auf Aktienindizes zurück. In den „Deutschen Aktienindex" (DAX) gehen die Kurse der 30 wichtigsten deutschen Aktien ein. Der Index wurde für den 30. 12. 1987 erstmals errechnet. Bei der Berechnung des DAX wird der Kurs jeder der 30 Aktien mit einer Zahl multipliziert, die die Bedeutung des Unternehmens zum Ausdruck bringt. Als Gewicht nimmt man das Grundkapital des Unternehmens. Die so gewichteten Kurse der 30 Aktien werden sodann addiert. Angenommen, es ergab sich hei dieser Rechnung eine Zahl von 2.500. Diese Zahl wurde dann gleich 1.000 gesetzt (das ist der Basiswert des Index). Ergibt der Rechenvorgang 6 Monate später eine Zahl von 5.000, dann lautet die Indexzahl auf 2.0x)0. Und man erkennt: Indexzahl 2.000 dividiert durch Indexzahl 1.000 = 2. Insgesamt gesehen, haben sich die Kurse -bezogen auf den Ausgangstag - verdoppelt. Nicht nur für den Aktien-, sondern auch für den Rentenmarkt gibt es Indizes. Deutsche Anleihen (auch Renten genannt) können in ihrem Kursverlauf und in ihrer Rendite z. B. mit dem Deutschen Rentenindex (REX) beurteilt werden. Entsprechend geht man bei der Berechnung des Lebenshaltungskosten-Index vor, mit dem man die Preisveränderungen in einem bestimmten Zeitraum in einem Land messen kann. Es wird ein Warenkorb gebildet, in dem typische, von einem Haushalt eingekaufte Sachgüter und Dienstleistungen enthalten sind. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden ermittelt hierzu monatlich rund 400.000 Preise für mehr als 750 Waren und Dienstleistungen in Stadt und Land, und zwar in Geschäften aller Art. Für unterschiedliche Haushaltstypen (z. B. für einen 4-Personen-Haushalt mit mittlerem Einkommen) und für die Gesamtheit aller Haushalte wird dann von Monat zu Monat der Kaufpreis des Warenkorbs berechnet. Indexwerte nach dem oben dargestellten Schema lassen sich so berechnen: Kostet der Warenkorb am 31. 12. eines Jahres 3.000 € und am 31.12. des folgenden Jahres 3.150 €, dann verhalten sich die beiden Preise wie 100 zu 105. Die Preise sind also in der betrachteten Zeitspanne um 5% gestiegen. Preisänderungen lassen sich so sehr schnell feststellen. Diese Kurve zeigt die Kombinationen von Gütern, die nach Meinung eines Haushalts denselben Gesamtnutzen erbringen, also unterschiedslos (indifferent) sind. Zur modellhaften Erörterung dieses Zusammenhangs beschränkt man sich auf die zwei Güter 1 und 2. Wie in der Darst. gezeigt, lassen sich drei Verläufe von Indifferenzkurven unterscheiden. Nehmen wir als Beispiel Fall B: Einem Haushalt bringt es denselben Gesamtnutzen, ob er nun über die Kombination 4/0 (also 4 der 3-kg-Packungen Weinbergerereien und keinen Doppelpack zu zweimal 1,5 kg) verfügt oder über die Kombination 2/2.
Sie sind die Stimmungsbarometer der Börsen. Indizes liefern gebündelte Informationen über die Verfassung der Aktienmärkte, denn in ihnen spiegeln sich die Kursentwicklungen wider. Sie verdeutlichen also auch einem flüchtigen Beobachter mit einem Blick die Markttendenz. Bei der Vielzahl der gehandelten Werte kann leicht der Überblick verloren gehen, und für einen schnellen Überblick kann niemand alle Aktien einzeln inspizieren - deswegen hilft die Orientierung durch eine statistisch errechnete Messgrösse. Indizes vereinigen zwischen 30 und einigen Tausend Aktien in einer einzigen Kennzahl, die sofort verrät, wo ein bestimmter Markt im Ganzen gerade steht. Sie sind die Orientierungsschilder im Zahlendschungel der Börse. Dabei ist die Grundkonstruktion jedes Index gleich. Bestimmte Aktien oder Anleihen werden zu einem Korb zusammengestellt. Durch das Aufsummieren der Einzelkurse wird der jeweilige Indexwert ermittelt, wobei jedes Papier mit einem bestimmten Gewicht in die Berechnung eingeht. Durch die Wiederholung dieser Prozedur während einer Börsensitzung oder an aufeinander folgenden Börsentagen ergibt sich ein Indexverlauf. Doch jeder Index hat eine eigene Struktur, einen speziellen Umfang, und besonders bei der Indexberechnung gibt es grosse Unterschiede. Für Investoren und Anleger sind Indizes wichtig. Sie geben nicht nur Informationen als Marktbarometer, sondern dienen als Vergleichsmassstab - so genannte Benchmarks. Mit ihnen kann man feststellen, ob das eigene Portfolio besser oder schlechter war als der Marktdurchschnitt. Ein Vergleich der Zuwachsraten mit dem eigenen Depot vermittelt dem Anleger rasch, ob er auf die richtigen Aktien gesetzt hat. In Deutschland müssen sich auch andere Anlageformen am DAX messen lassen. Das Anlageergebnis eines Fondsmanagers beispielsweise ist mit der DAX-Entwicklung im gleichen Zeitraum objektiv vergleichbar. Den Markt zu schlagen - also den jeweiligen Marktindex - ist auch das hehre Ziel aller professionellen Investoren wie Investmentfondsmanager und Vermögensverwalter. Aber der isolierte Blick auf den Index allein kann sogar täuschen. Um Kursgewinne oder -verluste richtig einschätzen zu können, darf man nicht nur den Gesamtmarkt sehen - denn oft ziehen wenige Branchen oder sogar Einzelwerte den ganzen Index nach oben oder nach unten. Hier ist dann eine Analyse der Kursbewegungen angebracht. Für Unternehmen sind Indizes wichtig. Denn dabei zu sein ist fast alles. Von einem Aufstieg in einen Index profitieren die Neulinge doppelt: zum einen durch den Prestigegewinn, zum anderen erhält der Börsenkurs Rückenwind. Oft klettern schon im Vorfeld der Entscheidung über die Zusammensetzung wichtiger Börsenindizes die Kurse der potenziellen Indexaufsteiger. Will eine Aktiengesellschaft etwas gelten, muss sie in einen Index - wer drin ist, wird gekauft. Soll heissen: Die Zugehörigkeit im Index führt zu entsprechenden Kaufsignalen im Markt. Für die Kursentwicklung kann dies nur förderlich sein. Für die Börsen sind Indizes wichtig. Denn an von ihnen ausgegebenen Indizes entwickeln sich Börsenprodukte. Mit Indexfonds und Indexzertifikaten lassen sich ganze Märkte, Börsen und Volkswirtschaften in einem Papier kaufen - ohne auf einzelne Werte setzen zu müssen. Ausserdem sind Indizes Grundlage derivater Instrumente wie Futures, Optionen und Optionsscheine. Ein guter, aussagekräftiger, griffiger Index, der vom Markt gut aufgenommen wird, bedeutet für die jeweilige Börse oder Indexgesellschaft bares Geld: denn Indizes sind ein lukratives Geschäft. Für jeden Future oder jede Option auf einen Index müssen Gebühren abgeführt werden. Auch bei der Ausgabe von indexgebundenen Optionsscheinen oder Indexzertifikaten halten Indexanbieter die Hand auf. Und Fondsgesellschaften, die ihren Erfolg an einen Index koppeln, müssen eine Lizenzgebühr abführen. Der in Deutschland wichtigste Index ist der DAX®, der Deutsche Aktienindex.
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