gibt in dem IS-LM-System die Menge aller Kombinationen von Zinssatz i und Realeinkommen y an, bei denen unter Voraussetzung einer exogen gegebenen realen Geldmenge M/P Gleichgewicht auf dem Geldmarkt herrscht. Teilt man gedanklich die gesamte reale Geldnachfrage in eine zinsabhängige "Spekulationskasse" (Z8, im 2. Quadranten) und eine einkommensabhängige "Transaktion- und Vorsichtskasse" (/ , im 4. Quadranten) auf, so erhält man die graphische Ableitung der LM-Funktion durch die Berücksichtigung der Gleichgewichts bedingung im dritten Quadranten: Der Verlauf der Nachfragefunktion nach Spekulationskasse ist unterteilt in einen "extrem keynesianischen" Bereich (Liquiditätsfalle, vollkommen zinselastische Geldnachfrage), einen keynesianischen Bereich (endlicher Wert der Zinselastizität) und einen neoklassischen Bereich (keine Zinsabhängigkeit der Geldnachfrage). Entsprechend diesen Bereichen ist die Steigung der LM-Funktion Null, positiv mit endlicher Steigung oder unendlich. Die LM-Funktion verschiebt sich nach rechts bzw. nach unten, wenn das reale Geldangebot steigt, wenn die Geldnachfrager niedrigere Normalzins- vorstellungen haben oder wenn für ein gegebenes Transaktionsvolumen ein geringerer Geldbedarf entsteht (Änderung der Zahlungssitten z.B. infolge von Finanzinnovationen). Literatur: Dornbusch, R. Fischer, S., Macroecono- mics, 2. Aufl., New York u.a. 1981. Fuhrmann, W., Makroökonomik, 3. Aufl., München, Wien 1991.
Formalisierung der Beziehung zwischen Volkseinkommen Y und Zinssatz i bei Gleichgewicht auf dem makroökonomischen Geldmarkt. Unter der Annahme einer Geldangebotsfunktion und einer Funktion der Geldnachfrage folgt aus der Gleichgewichtsbedingung Ma =Mn nach Transformation die sog. LM-Funktion i = LM (Y)
Die LM-Funktion ist eine der KEYNESschen Tradition verpflichtete Gleichgewichtsfunktion (Abb.). Beachtet muss werden, dass das - Geldangebot Ma und die - Geldnachfrage M„ in realen Einheiten (z.B. Arbeitsstunden) gemessen sind. Verändert sich das - Preisniveau p , ändert sich auch der reale Wert der gegebenen, in natürlichen Einheiten ausgedrückten Geldmenge M : Infolgedessen kommt es zu einer Verschiebung der Geldangebotsfunktion und entsprechend auch zu einer Verschiebung der LM-Funktion. Die für das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht maßgebliche Funktion im LMFunktionenbündel kann unter diesen Voraussetzungen nur im Verein mit einer Gleichgewichtsfunktion für den Gütermarkt (IS-Funktion) und einer Gleichgewichtsfunktion für den Faktormarkt (Reallohnbestimmungsfunktion kombiniert mit einem exogen gegebenen Geldlohnsatz) bestimmt werden. Unter den Voraussetzungen der - KEYNES-Fälle kann die LM-Funktion einen Bereich der sog. Liquiditätsfalle (unendlich elastischer Bereich), einen sog. »normalen« keynesianischen Bereich und einen sog. klassischen Bereich (vollkommen unelastischer Bereich wegen Fehlens einer – identifizierbaren – Spekulationskassennachfrage) aufweisen. Literatur: Richter, R., Schlieper, U., Friedmann, W. (1981). Bhaskar, K., Murray, D. (1976)
Vorhergehender Fachbegriff: Lloyd’s of London | Nächster Fachbegriff: LM-Kurve
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|