(1) Professioneller Börsenhändler, der gleichzeitig größere Mengen von Wertpapieren zu einem (relativ niedrigeren) Geldkurs nachfragt und zu einem (relativ höheren) Briefkurs anbietet und dadurch die Preisfindung der betreffenden Wertpapiere ermöglicht. Mit der Inanspruchnahme der Dienstleistung des Market-Makers, dessen Gewinn in der Marge zwischen Geld- und Briefkurs besteht, sind für den Marktpartner drei Vorteile verknüpft: Erstens hat er unabhängig von der Marktlage stets einen Partner für den sofortigen Abschluß eines Geschäfts, zweitens ist die Bonität der Market-Maker unzweifelhaft und drittens kommt ein marktgerechter Kurs für die Transaktion zustande. Da die Market-Maker in harter Konkurrenz miteinander stehen, sind die von ihnen festgelegten Preise in der Regel marktnah. Im Falle falscher Kursfestsetzung kumulieren sich bei einem Market-Maker Angebots- oder Nachfragepositionen, während eine zu große Marge zwischen Geld- und Briefkurs sofort zu starkem Umsatzrückgang führt. Daher wird im Market-Maker-Prinzip neben dem in Deutschland vorherrschenden Auktionsprinzip ein effizientes börsliches Kursermittlungsverfahren gesehen.
(2) Marktteilnehmer der Deutschen Terminbörse. Er ist während der offiziellen Handelszeit dazu verpflichtet, jederzeit verbindliche Brief- und Geldkurse zu stellen.
Teilnehmer einer Börse, der sich verpflichtet hat, für bestimmte Handelsobjekte verbindliche An- und Verkaufskurse zu nennen, so dass potentielle Käufer und Verkäufer immer einen möglichen Vertragspartner zur Verfügung haben. Market Maker gibt es offiziell an der Deutschen Terminbörse.
Händler, der während der Geschäftszeit stets bereit ist, bestimmte vertretbare Handelsobjekte, insb. Effekten, auf Anfrage entweder zu einem von ihm genannten Kurs zu kaufen (Geldkurs, engl.: bid) oder zu einem gleichzeitig von ihm genannten Kurs (Briefkurs, engl.: ask oder offer) zu verkaufen. Den gleichzeitig genannten Geld- und Briefkurs für eine Schlusseinheit nennt man Spanne oder besser Spännungskurs (engl.: quote) des Market Maker (Kursfeststellung). Er nennt sie, ohne zu wissen, ob der Anfragende kaufen oder verkaufen möchte. Prototyp eines Market Maker ist der Jobber der London Stock Exchange. Die grösste Bedeutung haben Market Makers jedoch auf dem amerikanischen 0ver-the- counter market erlangt, wo viele Brokerfirmen auch als Market Maker tätig sind. Auch an der Deutschen Terminbörse handeln Market Maker. Das Market-Maker-Prinzip ist neben de(m Auktionsprinzip eine der beiden Methoden börslicher Kursermittlung und beruht darauf, dass der Market Maker einen starken finanziellen Anreiz hat, marktgerechte Kurse zu stellen. Im Gegensatz zum Auktionsprinzip sichert es auch bei wenig umgesetzten Handelsobjekten den sofortigen Abschluss während der gesamten Geschäftszeit und erleichtert damit den fortlaufenden Handel.
(im Wertpapierhandel) sind in der Regel Banken, die für jederzeitige Kursstellung (“quotes”) sorgen und die auf diese Weise die Handelbarkeit und transparente Wertfeststellung selbst für solche Wertpapiere sichern, für die entweder momentan kein Anbieter oder kein Nachfrager am Markt vorhanden ist.
Literatur: Mildenstein, E., Die Kurspolitik der Mar- ketmaker auf Aktienzirkulationsmärkten, Schwarzenbek, Hamburg 1982. Schmidt H./Schurig, MJ Welcker, ]., Bank- und Börsenwesen, Bd. 1, München 1981, S. 153 ff.
Bank oder Wertpapierhändler, der für bestimmte Wertpapiere o. ä. Positionen ständig verbindliche An- und Verkaufskurse stellt, »einen Markt macht«. Die DTB (Deutsche Terminbörse), jetzt EUREX, ist auf dem Market-Maker-Prinzip aufgebaut. Die Market Maker handeln typischerweise auf eigenes Risiko und eigene Rechnung.
Wenn Market Maker ihre Kurse stellen, wissen sie i. d. R. nicht, ob sie als Nächstes kaufen oder verkaufen werden. Wird von den Market Makern in ihren Geboten keine Stückzahl festgelegt, so sind sie verpflichtet, mindestens eine von der Marktordnung bestimmte Stückzahl zu handeln.
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