Endphase aller Planungs- und Realisierungsprozesse im Versorgungsmanagement. Formal besteht ihre Aufgabe in der Ermittlung von Ist-Werten, die den Planungswerten (Soll) gegenüberzustellen sind. Die Analyse von Soll-Ist-Abweichungen und die damit verbundene Ursachenanalyse liefern wesentliche Informationen für zukünftige Planungsprozesse. (1) Kontrolle des Materialbedarfs (a) Sortimentskontrolle: • Übereinstimmung des geplanten Materialsortiments mit dem tatsächlichen Bedarf in der Produktion, • Einhaltung von Formen und Standards. (b) Bedarfsmengenkontrolle: • Feststellung von Differenzen zwischen geplanten und tatsächlichen Bedarfsmengen, • ggf. Korrektur der Stücklisten, Verbesserung der Bedarfsprognosen, • Feststellung der Materialausbeute zur Kontrolle von produktionsbedingten Materialverlusten (Verschnitt, Abbrand, Verdunsten), • detaillierte Ermittlung von Ausschussmengen und Analyse von deren Ursachen (material-, konstruktions-, betriebsmittel-, bedienungsbedingt) . (2) Kontrolle der Materialbeschaffung (a) Bestellkontrolle: Überprüfung der erteilten Bestellungen mit den betrieblichen Anforderungen, Lieferterminüberwachung. (b) Materialprüfung: Prüfung von Materialeingang, Menge(n) und Qualität(en). (c) Rechnungskontrolle: Vergleich von Auftragsbestätigung bzw. Bestellung und Lieferantenrechnung. Zur materiellen Kontrolle müssen Materialeingangsmeldung und Bericht über die Mengen- und Qualitätskontrolle . u auf mögliche Rechenfehler, Doppelberechnung usw. ab. (d) Erfolgskontrolle: Analyse der wesentlichen Erfolgskomponenten; im Vordergrund steht dabei die Kontrolle der beschaffungsbezogenen Kosten. (3) Kontrolle der Materialvorräte (a) Bestandsrichtgrössen: Überprüfung und gegebenenfalls Modifikation der Richtgrössen Höchst-, Melde-, Sicherheitsbestand usw., speziell in Abhängigkeit von konjunkturellen Einflüssen. (b) Umschlagshäufigkeit: Wert- oder mengenbezogene Ermittlung (Materialverbrauch in der Periode : durchschnittlicher Materialbestand). (c) Reichweite der Materialvorräte: Sie gibt an, wie lange der gegenwärtige Materialvorrat zur Deckung des Bedarfs ausreicht (Bestand zum Kontrollzeitpunkt: Bedarf pro Zeiteinheit). Die Materialrechnung und Materialstatistik sind wichtige Informationsquellen für die Materialkontrolle. Literatur: Hartmann, H., Materialwirtschaft, 5. Aufl., Gernsbach 1990.
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