Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit
wurde am 16. April 1948 als Nachfolgeorganisation des Committee for European Economic Cooperations (CEEC) von den am Marshall-Plan beteiligten 17 europäischen Staaten und den Oberbefehlshabern der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszonen Deutschlands mit Sitz in Paris gegründet. Zu ihren Aufgaben und Zielen zählte die Aufstellung und Koordinierung der westeuropäischen Aufbaupläne, die von den USA durch die Marshall-Plan-Hilfen (Europäisches Wiederaufbauprogramm (ERP)) unterstützt wurden. Im Vordergrund standen dabei der Aufbau einer funktionierenden europäischen Wirtschaft durch ökonomische Zusammenarbeit, die Förderung von Produktion, Rationalisierungsmaßnahmen, Vollbeschäftigung, die Erweiterung und Erleichterung des innereuropäischen Handels- und Zahlungsverkehrs, der Abbau von Handelshemmnissen, Konvertierbarkeit der Währungen sowie innere und äußere Währungsstabilität. Höchstes Organ der OEEC war der Rat aller Mitglieder. Ihm standen ein Exekutivausschuß aus sieben Mitgliedern, ein Generalsekretär, Direktorien und ein Sekretariat sowie Ausschüsse für Wirtschafts- und Konjunkturpolitik, für Entwicklungsaufgaben, für Handelspolitik, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr, ein Energiebeirat sowie andere Ad-hoc-Ausschüsse für Spezialprobleme zur Seite. Der Kontingentierung des Warenhandels begegnete die OEEC mit dessen Liberalisierung, die 1949 begann. Der «Liberalisierungsgrad» erhöhte sich weiter mit der Gründung der Europäischen Zahlungsunion (EZU) am 19. September 1950. Betrug er 1950 nur 60% des Handels, so erreichte er 1959 rund 90%. Neben der Clearingfunktion besaß die EZU einen Kreditmechanismus zum Ausgleich der Schulden und Forderungen der Mitgliedsländer. Nach weitgehender Erfüllung ihrer Aufgaben und nachdem am 14. Dezember 1960 die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gegründet worden war, trat diese nach Ratifizierung des OECD-Abkommens durch die beteiligten Regierungen am 30. September 1961 die Nachfolge der OEEC an.
Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit
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