(engl.: social costs) Soziale Kosten sind von der Unternehmung verursachte Kosten, die nicht in die Selbstkostenrechnung oder die pagatorische Erfolgsrechnung der Unternehmung eingehen, sondern von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Beispiele: Vernichtung von Pflanzen, Abbau von Naturschätzen, Wasser- und Luftverunreinigung, Lärmbelästigungen, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten u.a.m. Die sozialen Kosten sind im betriebswirtschaftlichen Kostenbegriff nicht enthalten, weil die in Wirklichkeit knappen Güter vom Standpunkt der einzelnen Wirtschaftseinheit unbeschränkt verfügbar sind bzw. trotz Beschränkung ihre Beschaffung und Verwertung für das Unternehmen keine Aufwendungen verursacht. Die sozialen Kosten dürfen aber aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht außer acht gelassen werden; ihre Erfassung ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden, weil sie nur teilweise in Geldgrößen zu messen sind. Nutzen-Kosten-Analyse, Social Accounting. Von den sozialen Kosten streng zu unterscheiden sind die Sozialkosten im betriebswirtschaftlichen Sinn, die einen Teil der Personalkosten bilden.
Aufwendungen einer wirtschaftlichen Tätigkeit, die nicht in der Erfolgsrechnung dessen erscheinen, der sie verursacht hat. Soziale Kosten stellen demnach Zusatzkosten in Form von Beeinträchtigungen, Schäden oder finanziellen Aufwendungen dar, die zu Lasten der Allgemeinheit oder von Wirtschaftssubjekten gehen, welche sie nicht verursacht haben (z.B. Umweltverschmutzung). Da sich der Verursacher im Bereich der Kosten ausschließlich an den bei ihm anfallenden privaten Kosten orientiert, liegt eine Divergenz zwischen privaten und volkswirtschaftlichen Kosten vor, die zu einer ineffizienten Allokation von Ressourcen führt. Den sozialen Kosten entsprechen auf der Outputseite soziale Erträge. Beide Größen können unter den Begriffen der negativen oder positiven externen Effekte (Externalitäten) subsumiert werden. Wenngleich soziale Kosten ein gravierendes Problem der Marktwirtschaft sind, bilden sie dennoch keine spezifische Eigenheit der Marktwirtschaft und lassen sich deshalb durch Systemänderung allein nicht beseitigen: Als Phänomen der sozialen Interaktion treten sie in allen Wirtschaftssystemen auf.
Soziale Kosten sind volkswirtschaftliche Kosten, die nicht von den sie verursachenden Wirtschaftssubjekten getragen, sondern der Gesellschaft oder Dritten aufgebürdet werden (ähnlich externe Kosten). Sie sind streng zu trennen von den Sozialkosten.
Siehe Umwelt, Internalisierte Kosten.
Vorhergehender Fachbegriff: soziale Kompetenz | Nächster Fachbegriff: soziale Kosten externe
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|