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Erfolgsrechnung

Ermittlung des Erfolgs eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitabschnitts. Gewinn-und-Verlust-Rechnung

(1) Interne Erfolgsrechnung (Kostenrechnung) zur Ermittlung des Betriebserfolgs.

(2) Externe Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung) zur Ermittlung des Unternehmungserfolgs.

(3) Steuerliche Erfolgsrechnung (Steuerbilanz) zur Ermittlung der Steuerbemessungsgrundlage.

Problem:
Erfolgsrechnung ist mehrdeutig; es gibt, je nach Rechnungszweck, verschiedene Erfolgsrechnungen.

Siehe hierzu Gewinn- und Verlustrechnung, Kostenträgererfolgsrechnung

Die Erfolgsrechnung dient der Ermittlung des Erfolges einer Wirtschaftsperiode durch Gegenüberstellungen der Erträge und der Aufwendungen. Sie wird auch als Gewinn- und Verlustrechnung bezeichnet. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist im Gegensatz zur Kosten- und Leistungsrechnung eine Periodenrechnung.

(engl. income statement) Eine Erfolgsrechnung ermittelt den Erfolg eines Unternehmens für einen bestimmten Zeitraum. Im externen Rechnungswesen (Rechnungswesen, externes) wird hierzu eine auf Erträgen (Ertrag) und Aufwendungen (Aufwand) basierende Gewinn und Verlustrechnung (GuV) entsprechend den handelsrechtlichen Bestimmungen nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 Handelsgesetzbuch [HGB]) oder dem Umsatzkostenverfahren (§ 275 Abs. 3 HGB) jährlich erstellt. Im internen Rechnungswesen (Rechnungswesen, internes) wird zur Unternehmenssteuerung eine auf Erlösen bzw. Leistungen und Kosten beruhende kurzfristige Erfolgsrechnung (Betriebsergebnisrechnung, Kostenträgerzeitrechnung; Kostenträgerrechnung) für das Geschäftsjahr und insbesondere unterjährig (i. d. R. monatlich) durchgeführt und der Betriebserfolg (Betriebsergebnis) ermittelt. In Abhängigkeit von den verfolgten internen Rechnungszwecken kann die kurzfristige Erfolgsrechnung unternehmensspezifisch strukturiert werden. In der Praxis haben sich zwei Verfahren herausgebildet: a) das Gesamtkostenverfahren, das i. d. R. auf Vollkostenbasis angewandt wird, und b) das Umsatz kostenverfahren, das sowohl auf der Grundlage von Voll als auch auf Teilkosten (Teilkostenrechnung) den Betriebserfolg ausweist (z. B. Deckungsbeitragsrechnung [ Deckungsbeitrag, Direct Costing], Fixkostendeckungsrechnung). Die kurzfristige Erfolgsrechnung kann als Ist , Normal oder Planerfolgsrechnung gestaltet werden.

Unter Erfolgsrechnung kann generell die Ermittlung des Erfolges innerhalb eines Zeitabschnittes verstanden werden. Was als Erfolg anzusehen ist, hängt von der unternehmerischen Zielsetzung (meistens Gewinnmaximierung) ab. Liegt der Zeitabschnitt, auf den der Erfolg zu beziehen ist, in der Vergangenheit, haben wir es mit einer Dokumentationsrechnung zu tun; liegt er in der Zukunft, wird die Erfolgsrechnung zur Planungsrechnung. Bei der Gestaltung der Erfolgsrechnung geht es nicht nur um die Frage, ob der Bezugszeitraum vor oder hinter uns liegt, sondern auch um die Länge des Bezugszeitraums. Auch dieser zweite zeitliche Aspekt bestimmt Inhalt und Aufbau der Erfolgsrechnung. Nicht nur der zeitliche, auch ein sachlicher Aspekt ist bei der Strukturierung der Erfolgsrechnung von Bedeutung. Versucht man, den aus der Summe aller unternehmerischen Aktivitäten resultierenden Erfolg in einer einzigen Rechnung zu erfassen, spricht man von einem Totalmodell. Beschränkt man sich dagegen auf die Erfassung des Erfolgs-einzelner unternehmerischer Handlungsmöglichkeiten, spricht man von einem Partialmodeü. Praktische Schwierigkeiten der Erfolgsrechnung ergeben sich aus der Informationsgewinnung und Verarbeitung. Diese Schwierigkeiten sind bei einer zukunftsorientierten Rechnung größer als bei einer vergangenheitsorientierten Erfolgsrechnung; sie sind bei langem Planungszeitraum größer als bei kurzem Planungszeitraum. Am einfachsten ist die Erfolgsrechnung, wenn sie weder in sachlicher noch in zeitlicher Hinsicht eingeschränkt wird. Eine solche Totalerfolgsrechnung bezieht sich also auf Erfolgsrechnung den unternehmerischen Gesamterfolg vom Beginn bis zum Ende der Unternehmung (Totalperiode). Eine solche Totalerfolgsrechnung kann praktisch nicht im voraus, sondern immer nur im nachhinein erstellt werden. Sie ist also eine Dokumentationsrechnung. Im Rahmen der Totalerfolgsrechnung kann der Erfolg als Differenz von Kassenendbestand und Kassenanfangsbestand (korrigiert um Einlagen und Entnahmen) oder als Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen (ebenso korrigiert) ermittelt werden. In der Totalerfolgsrechnung ist also die Einzahlung als Positiv, die Auszahlung als Negativkomponente des Erfolges anzusehen. Erfolgsplanung und Erfolgskontrolle verlangen eine Aufteilung der Totalperiode in kürzere Zeitabschnitte, z. B. Kalenderjahre. Der gesamte Erfolg eines Unternehmens soll in zeitlich abgegrenzter Form dargestellt werden. An die Stelle der beiden Erfolgskomponenten Einzahlung und Auszahlung treten die Erfolgskomponenten Ertrag und Aufwand. Warum? Durch die willkürliche Periodenabgrenzung z. B. zum 31. 12. werden Geld und Güterströme zerschnitten. So fällt eine Auszahlung für Produktionsfaktoren in die alte, die der Leistungserstellung und Verwertung folgende Einzahlung in die neue Periode. Die Erfolgsrechnung würde verzerrt, wenn man der alten Periode in voller Höhe die Auszahlung als NegativKomponente und der neuen Periode n voller Höhe die Einzahlung als Positivkomponente zurechnen würde. Bei der Erfolgsabgrenzung wird nur der Teil der Auszahlung als Negativkomponente (Aufwand) betrachtet, der auf den Faktorverbrauch in der abgelaufenen Periode entfällt. Der noch vorhandene Teil der beschafften Produktionsfaktoren wird aktiviert und gegebenenfalls in der neuen Periode als Aufwand verrechnet. Die auf Ertrag und Aufwand basierende Erfolgsrechnung bezeichnet man als Gewinn und Verlustrechnung. Sie ist eine Dokumentationsrechnung, die den unternehmerischen Gesamterfolg auf eine zurückliegende Teilperiode bezieht. Als Planungsrechnung müßte sie mit zukünftigen Erträgen und Aufwendungen rechnen. Erfolgsplanung und Erfolgskontrolle verlangen häufig nicht nur einen zeitlich, sondern auch einen sachlich abgegrenzten Erfolgsausweis. Der Totalerfolg soll nicht nur periodisiert, auch seine Quellen sollen gezeigt werden. Diesem Zweck dient die kurzfristige Erfolgsrechnung. Der periodenbezogene Gesamterfolg wird zunächst in zwei Teile zerlegt. Einteilungskriterium ist die betriebliche Leistungserstellung. Man erhält auf diese Weise den Betriebserfolg und den neutralen Erfolg. Der Betriebserfolg ist die Differenz zwischen Leistung und Kosten. Der neutrale Erfolg ist die Differenz zwischen neutralem Ertrag und neutralem Aufwand. Die kurzfristige Erfolgsrechnung, die sowohl eine Dokumentationswie eine Planungsrechnung sein kann, begnügt sich nicht damit, den neutralen Erfolg vom Gesamterfolgt abzuspalten. Kosten und Leistungen werden nach Kostenträgern gegliedert. Für jedes Produkt wird ein positiver bzw. negativer Erfolgsbeitrag ausgewiesen. Der kurzfristigen Erfolgsrechnung Erfolgsrechnung, aktienrechtliche liegt ein unter jähriger Bezugszeitraum (meist ein Monat) zugrund e.

1.   Syn. für Gewinn- und Verlustrechnung. 2.   Bei der Erfolgsrechnung im Handel hat sich ein zweistufiges Konzept durchgesetzt: (1)  Ermittlung des Brutto- bzw. Rohertrages: Umsatz ./. bewerteter Wareneinsatz = Bruttoertrag (2) Ermittlung und Zurechnung der Kosten: Bruttoertrag . /. Kosten ohne Warenkosten = Erfolg Das Hauptproblem ist dabei die Festlegung der Kosten- bzw. Erfolgsträger. In Produktionsbetrieben aller Art stellt das einzelne produzierte Stück den bevorzugten Kostenträger bzw. die Leistungseinheit dar. Im Handel ist eine vergleichbare eindeutige Festlegung nicht möglich. Als Beispiel sei die Verrechnung von Fehlkäufen oder Nichtverkäufen bei Aussendienstbesuchen erwähnt. Als Kostenträgerhilfsgrösse kann die Anzahl der beratenen Kunden oder der getätigten Besuche gewählt werden, die jedoch keine unmittelbare Verbindung zum Marketingerfolg aufweisen. Bei der Definition von Erfolgsträgern erscheint eine Abkehr von kosten- und marktbezogenem Denken zweckmässig. Im Gegensatz zur Industrie bildet im Handel nicht die Fertigungs-, sondern die Marktkapazität den Engpass.    Literatur: Hansen, U J Algermissen, J., Handelsbetriebslehre, 2 Bde., Göttingen 1979. Hansen, U., Absatz- und Beschaffungsmarketing des Einzelhandels, 2. Aufl., Göttingen 1990. Tietz, B., Der Handelsbetrieb, 2. Aufl., München 1993.

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