(Options-Swap) Bezeichnung für die kombinierte Anwendung der Options- und Swaptechnik. Bei einer Swaption werden die Konditionen einer künftigen Swapvereinbarung ex ante fixiert. Gegen Zahlung einer Optionsprämie erwirbt der Käufer der Swaption das Recht, innerhalb einer definierten zukünftigen Zeitperiode oder zu einem bestimmten künftigen Zeitpunkt den Abschluß einer zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits fixierten Swapvereinbarung (Zins- bzw. Zins- und Währungsswap) zu fordern. Der Optionskäufer hat für dieses Recht dem Verkäufer eine Optionsprämie zu zahlen. Die Verpflichtung der Optionsausübung besteht für den Optionskäufer nicht.
Das ist die Option auf einen Swap, also das Recht, zu einem gegebenen Zeitpunkt in einen Swap einzutreten, bei dem Laufzeit und Zinshöhe bestimmt sind.
Verkürz, f. Swapoption. Option on Swap, Option auf einen Swap. Kombination einer Swaptransaktion mit Elementen von Optionen. Recht auf Durchführung eines Zins- oder Währungsswap, das zu einem bestimmten zukünftigen Termin oder innerhalb eines spezif. Zeitraums ausgeübt werden kann. Vereinbarung, die dem Käufer der Option auf einen Swap gegen Zahlung der Optionsprämie das Recht, aber nicht die Pflicht gibt, zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt während der Laufzeit der Option oder an ihrem Ende in einen Swap mit dem Stillhalter einzutreten, dessen Konditionen bereits bei Abschluss des Swapoptionsgeschäfts, also dem Kauf der Option fixiert werden. Der Käufer einer Swaption kauft also das Recht, übernimmt aber nicht die Verpflichtung, innerhalb einer vereinbarten Frist und zu den vereinbarten Konditionen einen Währungs- oder Zinsswap durchzuführen. Er zahlr für dieses Recht eine Prämie an den Verkäufer der Swaption (Stillhalter, Writer). Der die Gegenposition einnehmende Swaptionstillhalter geht gegen eine (Options-) Prämie die Verpflichtung ein, innerhalb der Optionsfrist in den Swap zu vorher vereinbarten Konditionen einzutreten. Hierbei ist zwischen Optionen europäischen und amerikanischen Zuschnitts zu unterscheiden: Bei einer amerikanischen Option bezieht sich das Recht, eine Option der jeweiligen Art auszuüben, auf jeden beliebigen Zeitpunkt während der gesamten Gültigkeitsdauer der Option; bei einer europäischen Option beschränkt sich das Ausübungsrecht auf den Verfalltag der Optionsvereinbarung. Eine Timingoption lässt nur den Zeitpunkt des Eintritts in eine ausgehandelte Swapver-einbarung offen, der vor dem Verfalltag liegen muss, nicht aber den Eintritt als solchen. Standard ist die Trueoption, bei der keine Verpflichtung besteht, innerhalb der Laufzeit der Vereinbarung den vorgesehenen Swap tatsächlich zu aktivieren. Swaptions sind in praxi überwiegend als Optionen europäischen Typs auf den Abschluss von Zins-swaps Fixed-to-Floating ausgerichtet, bei denen eine Vertragspartei fixe, die andere variable Zinszahlungen leistet. In diesem Fall besteht der Basispreis (Ausübungszinssatz) in dem Festzinssatz, nach dem sich die von dem Optionsberechtigten zu leistenden oder zu empfangenden Beträge bemessen. Swaptions dienen zur optionsweisen Sicherung eines bestehenden Wechselkurses bzw. Zinsniveaus. Hat z. B. eine Unternehmung eine Zusage erhalten, Kapital auf zinsvariabler Basis (etwa EURIBOR, EUROLIBOR usw. als Referenzzinssatz) aufnehmen zu können, die aber erst in z. B. 9 Monaten akut wird, dann kann sich die Unternehmung bereits jetzt mit Hilfe des Kaufs einer Swaption mit 9 Monaten Laufzeit gegen zwischenzeitliche Zinssteigerungen absichern. Die Unternehmung erwirbt somit das Recht, den festen Zinssatz im Swap über die Option zu zahlen und Kapital auf der Basis des Referenzzinssatzes zu erhalten. Damit hat die Unternehmung also die Möglichkeit erworben, in einem Jahr in einen Swap einzutreten, sich zugleich aber die heutigen Marktkonditionen zu sichern. Falls der Swapsatz am Ausübungstag den vereinbarten Festsatz in der Swaption überschreitet, übt das Unternehmen die Option aus und tritt in den Swap ein; ist die Konstellation umgekehrt, lässt sie die Option verfallen. Die Laufzeiten der Swaptions liegen i. d. R. bei 6 bis 12 Monaten. Aber auch Swaptionvereinbarungen mit Laufzeiten bis 3 oder 4 Jahren kommen vor, in Sonderfällen auch noch längerfristige. Receiver- und Payeroption sind Formen der Swaptions. Mischformen von Swaps und Swaptions sind Swaps mit Verlängerungsoption (Ex-tendableswaps) und kündbare Swaps (Putableswaps). Anwendungsfall ist die Option auf die Vornahme eines Swap vor allem, wenn sich das Unternehmen entweder prinzipiell für das Eingehen einer Swapvereinbarung entschieden hat, jedoch das Timing des Einsatzes flexibel halten will, oder wenn die Notwendigkeit eines Swap noch nicht definitiv feststeht. Zu unterscheiden ist hins. der Funktion von Optionen zwischen verschiedenen Typen von Swaptions, die entweder das Recht zum Eintritt, zur Verlängerung oder zur vorzeigen Auflösung einer Swapvereinbarung betreffen. Eine solche Struktur ist insb. sinnvoll, wenn die der Swapvereinbarung zu Grunde liegende Anleihe berechtigt, die vorzeitige Rückzahlung des Anleihebetrags zu fordern, wodurch sich für das Unternehmen die Notwendigkeit ergeben kann, die bestehende Swapvereinbarung zu beenden. Eine ähnliche Strategie der Kostenreduktion verfolgt der Contingent- bzw. Eventual-swap.
Option auf einen Zinsswap. Der Käufer einer Swaption ist berechtigt, aber nicht verpflichtet, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Stillhalter in einen genau spezifizierten Zinsswap einzutreten. Der Stillhalter erhält für die Option einmalig eine Prämie. Die Option hat meist eine Laufzeit von 6 bis 12 Monaten. Swaptions ermöglichen es als Zinssicherungsinstrumente, z. B. mittel-und langfristige Verbindlichkeiten gegen steigende bzw. Forderungen gegen sinkende Zinsen zu schützen.
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