die wichtigste und am weitesten verbreitete Telekommunikationstechnik. 1990 waren 46% aller Einwohner der Bundesrepublik Deutschland (alte Bundesländer) mit einem Fernsprechanschluß ausgestattet. Dies entspricht etwa 28,5 Millionen Fernsprechappa- raten, jährlich werden etwa 22 Milliarden Telefongespräche abgewickelt. Bei einer Femsprechkonferenz werden 3-15 Gesprächsteilnehmer mit ortsfesten Telefonanschlüssen (keine Mobiltelefone oder Münzfernsprecher) zusammengeschaltet. Moderne Fernsprechkonferenzsysteme beinhalten komplexe Steuereinrichtungen zur Konferenzabwicklung, neben der Teilnehmeridentifizierung durch optische Signale und einer elektronischen Koordination der Gesprächsbeiträge bestehen verschiedene Möglichkeiten zur Steigerung der Konferenzdisziplin (z.B. Stummschaltung verschiedener Leitungen oder selektive Anhebung des Lautstärkepegels). Über die Gesprächsabwicklung hinaus ermöglicht die Digitalisierung der Fernmelde- netze die sog. Value-Addea-Dienste (VAN). Moderne Kommunikationssysteme zur Sprachübertragung ermöglichen die Zusammenschaltung von maximal 260 Teilnehmern. Dabei müssen die Ansprechpartner nicht präsent sein, sondern können die für sie bestimmten Informationen über Sprachnachrichtendienste zeitversetzt abfragen. Zur Erweiterung der Telefondienste sind außerdem Text- und Sprachübersetzungsdienste sowie Übermittfungsauftragsdienste geplant. Ein innovativer Telefondienst ist der Service 130. Sprachspeichersysteme zur zeitversetzten Sprachkommunikation (Voice Mail) ermöglichen das weltweite Senden, Verteilen und Abrufen von Sprachinformationen. Dabei werden digitalisierte, verbale Informationen bis zu deren Abruf auf einem Speichermedium (Sprachbox) archiviert, die alle Zugangsberechtigten nach erfolgter Identifikation durch einen Anwendungscode zu jedem beliebigen Zeitpunkt abrufen können. Die Steuerung der Sprachbox erfolgt durch einen tonfrequenzfähigen Fernsprechapparat oder über konventionelle Telefone cfurch einen Tonfrequenzsender. Über die Aktivierung der Sprachbox kann sich jeder Anwender telefonisch oderüber den Funkrufdienst informieren lassen. Die neuen Telefontechnologien werden im Marketing insb. für das Computer Aided Selling, aber auch für die Beschwerdepolitik, die Verbesserung der Kundennähe sowie für das Interne Marketing neue Möglichkeiten eröffnen.
verbreitetster sowie einer der ältesten Telekommunikationsdienste (Kommunika- tionsdienste, Telekommunikation). Gegenwärtig verfügen alle Betriebsstätten und fast alle Haushalte der Bundesrepublik über einen Telefonanschluss. Das Telefon verkörpert als dialogorientiertes Fernsprechmedium eine Form der synchronen Kommunikation. Es ist das im geschäftlichen Bereich weitaus beliebteste Kommunikationsinstrument. Vermutlich hat die Ausbreitung des Telefons wesentlich zur Entwicklung der Volkswirtschaften im nationalen wie im internationalen Rahmen beigetragen (Postverkehr). Heute wird im Telefonsystem Sprache noch überwiegend analog übertragen, die Digitalisierung des Fernsprechnetzes (Übertragungstechnik) erfolgt mit der Einführung von ISDN. Physische Grundlage der Übertragung bildet das Vermittlungsnetz aus einem zweiadrigen Kupferkabel (Fernmeldenetz), das ursprünglich ausschliesslich zum Fernsprechen verlegt wurde, inzwischen jedoch für zahlreiche andere Kommunikationsdienste die technische Basis darstellt (z.B. für —Telex, Teletex, Telefax, Bildschirm, Datei, —ISDN). Im geschäftlichen Bereich spielen auf lokaler Ebene (unternehmensintern) Telefonnebenstellenanlagen, international als Private automatic branch exchangeSysteme (PABX-Systeme) bezeichnet, eine besondere Rolle. Sie helfen, die interne mündliche Kommunikation mit Hilfe einer zentralen Vermittlungseinheit zu verbessern und ermöglichen daneben einen Übergang in das öffentliche Fernsprechnetz. Neuere technische Entwicklungen auf Basis digitaler Übertragungstechnik werden den bedeutenden Rang, den das Telefon unter den technischen Kommunikationsdiensten einnimmt, weiter festigen. Neben Wähl- und Rückrufautomatik, Ansagediensten und Anrufbeantwortern ist hier vor allem an die Sprachspeicherung und Sprachverteilung zu denken. Durch die Sprachspeicherung wird das ursprünglich synchrone Kommunikationsinstrument Telefon zu einem bequemen asynchronen Medium der Telekommunikation. Sprachspeichersysteme ermöglichen nicht nur die Hinterlegung umfangreicher verbaler Nachrichten, sondern auch deren bequeme Bearbeitung und Weiterverteilung innerhalb eines Teilnehmersystems. Integrationstendenzen zwischen dem Telefon und anderen technischen Übertragungsformen führen zu neuartigen Dienstangeboten wie Bildtelefon und Mischformen von Sprach- und Textkommunikation (—ISDN). Schliesslich ist auf die Telefonkonferenz als eine Form der Telekonferenz zu verweisen. Sie entsteht durch Zusammenschaltung von mehr als zwei Teilnehmern und wird von der Deutschen Bundespost Telekom als Sonderdienst angeboten. Literatur: Arnold, F. (Hrsg.), Endeinrichtungen der öffentlichen Fernmeldenetze, Heidelberg, Hamburg 1981. Ohmann, F., Telekommunikations-Endgeräte, Berlin u. a. 1983.
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