Zahlungsbilanztheorie, Geldmengen-Preis-Mecha- nismus, -Einkommensmechanismus, Absorptionstheorie, Goldautomatismus
sind Regelmechanismen, die auf den Marktkräften und auf den Zusammenhängen des Wirtschaftskreislaufs beruhen und eine Selbstregulierung der Zahlungsbilanz, d.h. ein automatisches Einpendeln auf ein Zahlungsbilanzgleichgewicht, bewirken. Man unterscheidet Wechselkursmechanismus, Geldmengen-Preis-Mechanismus, Einkommensmechanismus, Zins-Kredit-Mechanismus. Die Anpassungen vollziehen sich demnach vor allem über Veränderungen der Wechselkurse (Wechselkursmechanismus), des Preisniveaus (Geldmengen-Preis-Mechanismus), des Sozialprodukts (Einkommensmechanismus) und des Zinses (Zins-Kredit-Mechanismus).
auf Marktkräften und Kreislaufzusammenhängen beruhende - Regelmechanismen, die eine Selbstregulierung der Zahlungsbilanz in Richtung auf ein Zahlungsbilanzgleichgewicht bewirken. Die Anpassungsprozesse vollziehen sich v.a. über Schwankungen des Wechselkurses (Wechselkursmechanismus), des -9 Preisniveaus (Geldmengen-Preis-Mechanismus) und des - Sozialprodukts (Einkommensmechanismus). Bei freien Wechselkursen (bzw. festen Wechselkursen, soweit sie in einer Bandbreite um die Parität oder den Leitkurs variabel sind) führen Zahlungsbilanzüberschüsse einer Volkswirtschaft trendmäßig zu einer Aufwertung, Zahlungsbilanzdefizite zu einer Abwertung der heimischen Währung. Eine Aufwertung (Abwertung) stimuliert i.d.R. die Einfuhr (Ausfuhr) und dämpft die Ausfuhr (Einfuhr), so dass auf dem Devisenmarkt der Wechselkurs wieder zu einem Gleichgewicht tendiert. Die Wirksamkeit des Wechselkursmechanismus hängt dabei von den in- und ausländischen Nachfrage-und Angebotselastizitäten ab (MARSHALL-LERNER-Bedingung; ROBINSON-Bedingung) sowie vom Ausmass der entgegenwirkenden Einkommenseffekte (Absorptionstheorie). Werden Wechselkursschwankungen über eine bestimmte Bandbreite hinaus durch kompensierende Goldzu- oder -abflösse verhindert (Goldstandard) oder durch freiwillige oder vertraglich vereinbarte Devisenmarktinterventionen der Währungsbehörden unterbunden (feste Wechselkurse), so tritt die Anpassung über Preisniveau- und Sozialproduktveränderungen an die Stelle der Wechselkursanpassung. Zahlungsbilanzüberschüsse (-defizite) erhöhen (vermindern) die Geldmenge, was unter den Voraussetzungen der Quantitätstheorie Preisniveausteigerungen (-senkungen) auslöst. Solche Preisniveauschwankungen wirken auf Exporte und Importe analog wie entsprechende Wechselkursänderungen. Gleichzeitig verursachen Zahlungsüberschüsse (-defizite) der Leistungsbilanz via Exportmultiplikator eine Expansion (Kontraktion) des Sozialprodukts, was über eine Zunahme (Abnahme) der Importe zur Korrektur des Zahlungsbilanzungleichgewichts beiträgt. Bedingung für eine erfolgreiche Selbststeuerung der Zahlungsbilanz ist, dass die Anpassungsmechanismen freies Spiel haben, d.h., dass die strategischen Variablen nach oben und unten hinreichend flexibel sind und dass die binnenwirtschaftlichen Effekte (insbes. auf Beschäftigung und Geldwertstabilität) hingenommen werden. Die Erfahrungen mit der gegenwärtigen internationalen Währungsordnung zeigen jedoch, dass den binnenwirtschaftlichen Zielen der Wirtschaftspolitik in den meisten Ländern der Vorrang vor außenwirtschaftlichem Gleichgewicht eingeräumt wird. Literatur: Rose, K., Sauernheimer, K. (1999). Niehans, J. (1984). Jarchow, H.-J., Rühmann, P. (1994)
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