Mass für die Preisentwicklung aller im Bruttosozialprodukt (Sozialprodukt) erfaßten Sachgüter und Dienstleistungen: Verhältnis des Bruttosozialproduktes zu jeweiligen Preisen (nominelles Sozialprodukt) und des Bruttosozialproduktes zu Preisen eines Basisjahres (reales Sozialprodukt). Das reale Sozialprodukt ist (im Konzept der Verwendungsrechnung) die Summe der deflationierten Werte von privatem Verbrauch, Staatsverbrauch, - Anlageinvestitionen, Vorratsveränderung, Ausfuhr und Einfuhr (letztere als negative Komponente). Die Deflationierung erfolgt mit Hilfe von Preisindizes, die nach den Regeln der Indextheorie speziell für die verschiedenen Verwendungsbereiche ermittelt werden. Analog geht die Indexberechnung unter Bezugnahme auf die Entstehungsseite des Sozialproduktes vor sich. Da es sich beim Preisindex für das Bruttosozialprodukt um einen Preisindex mit wechselnder Gewichtung handelt (Warenkorb des jeweiligen Berichtsjahres; PAASCHE-Index), ist ein Vergleich der Werte für die verschiedenen Jahre untereinander prinzipiell nicht statthaft. Soweit Preisindizes für Größen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht explizit ausgewiesen sind, lassen sie sich aus den nominellen und realen Reihen rekonstruieren. Für die Wertschöpfung zu Faktorkosten oder das Volkseinkommen (Verteilungsrechnung) liegen jedoch weder Preisindizes noch reale Werte vor, da statistische und konzeptionelle Schwierigkeiten einer Berechnung entgegenstehen (z.B. Deflationierung der indirekten Steuern und Subventionen). Literatur: Haslinger, F. (1995). Usher, D. (1976)
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